Geschichte mitten in St. Pölten
Knapp 100 Wissenschafter aus dem In- und Ausland beschäftigten sich in den vergangenen Monaten mit den Themenschwerpunkten des „Hauses der Geschichte“. „Wir sehen den Zeitraum von der Besiedelung dieses Raumes bis heute. Den Schwerpunkt haben wir aber auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts gelegt. Wir werden ein offenes Haus sein und alle relevanten Themenbereiche, also Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, abdecken“, sagte der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates, Stefan Karner.
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Ähnliches Projekt in Wien geplant
Auf einer Ausstellungsfläche von 3.000 Quadratmetern soll sich das neue Museum inhaltlich auf drei Ebenen mit Geschichte auseinandersetzen, so Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP): „Auf der einen Seite das Ausstellungswesen, auf der anderen Seite die Forschung und auf der dritten Seite die unmittelbare Diskussion und Konfrontation mit der Bevölkerung. Das ist im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der Geschichte ein neuer Ansatz, der viel Interesse wecken wird“, so Pröll.
Parallel ist auch in Wien ein „Haus der Geschichte der Republik Österreich“ geplant, es soll im Jahr 2018 eröffnet werden. Kritiker sprechen von einer „nicht notwendigen Doppelgleisigkeit“. Doch der stellvertretende Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates, Wolfgang Maderthaner, dementiert: „Die Reflexion der Auseinandersetzung mit dem, woher wir kommen, was unsere Identität ist, halte ich für wesentlich. Deswegen können zwei Projekte diesbezüglich nur gegenseitige Befruchtung und Ansporn bringen.“
Pröll sagt, er sei „überzeugt davon, dass es zu Ergänzungen und nicht zu einer Konkurrenz kommen wird“. 2017 soll das „Haus der Geschichte“ in Sankt Pölten eröffnet werden. Neben einer Dauerausstellung soll es jedes Jahr auch zwei Schauen zu Sonderthemen geben.
Links:
- Landesmuseum zeigt Renner-Stalin-Briefwechsel (noe.ORF.at; 7.4.2015)
- „Neunkirchner Ötzi“ im Museum (noe.ORF.at; 3.4.2015)