„Krone“-Journalist Ernst Trost gestorben

Der „Krone“-Journalist Ernst Trost ist im Alter von 82 Jahren in St. Pölten gestorben, teilte „Krone“-Chefberater Richard Schmitt via Twitter mit. Trost hatte am Donnerstag im Strombad Kritzendorf einen schweren Badeunfall erlitten.

Ernst Trost war bei brütender Hitze wegen einer plötzlichen Kreislaufschwäche untergegangen, wurde zunächst von Freunden geborgen und von Rettungskräften reanimiert. Danach wurde er mit einem Hubschrauber ins St. Pöltner Krankenhaus geflogen, wo die Ärzte vergebens um Trosts Leben kämpften. Am Freitagnachmittag twitterte der Berater von „Krone“-Herausgeber Christoph Dichand, Schmitt: „Ein ganz Großer, ein wunderbarer Schreiber, ein kluger Mensch hat uns verlassen - Ernst Trost ist tot.“

Ernst Trost

APA/Philipp Grausam

Ernst Trost (1929-2015)

Lesern der „Kronen Zeitung“ ist Trost seit der Gründung der größten österreichischen Tageszeitung durch seine tägliche Kolumne „Was dahinter steckt“ bekannt. Daneben verfasste der „Krone“-Journalist eine ganze Reihe von Büchern. Eines seiner populärsten Werke: „Das blieb vom Doppeladler“.

Der gebürtige Steirer begann seine journalistische Karriere 1954 bei der „Kleinen Zeitung“ in Graz, wo er auch auf den 2010 verstorbenen „Krone“-Herausgeber Hans Dichand traf. Dichand war damals Chefredakteur der „Kleinen“. 1955 ging Trost mit Dichand nach Wien zum „Kurier“. Als Dichand 1959 gemeinsam mit Kurt Falk die „Kronen Zeitung“ gründete, war auch Trost als einer der ersten Redakteure der neuen Zeitung mit an Bord.

Tägliche Analysen in „Was dahinter steckt“

1970 übernahmen Dichand und Falk den Boulevard-Konkurrenten „Express“, und Trost fungierte bis zur Einstellung des Blattes im April 1971 als „Express“-Chefredakteur. Danach widmete er sich in der „Krone“ wieder außenpolitischen Themen und verfasste seine tägliche Kolumne. Trost galt auch als das gute Gewissen der Tageszeitung. 1971 wurde Trost mit dem Karl-Renner-Publizistikpreis ausgezeichnet, 2011 bekam er den Leopold-Kunschak-Pressepreis.

Trosts letzte „Was dahinter steckt“-Kolumne widmete dieser Ende Juni unter dem Titel „So viel Abschied“ einem sentimentalen Rückblick auf verstorbene Medien-Größen der 1960er Jahre wie Gerd Bacher, Fritz Molden und Hans Dichand.

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