Schlusspfiff in Ober-Grafendorf
Mehr als 300.000 Euro Schulden stehen beim Fußballverein im Raum. Der sofortige Rückzug der Kampfmannschaft ist damit fix. „Der Verein hat insgesamt mit heutigem Datum 350.000 Euro Schulden. Mit diesem Stand ist ein Fortbestand des Vereines unmöglich“, sagt der Präsident des ATSV Ober-Grafendorf, Rainer Handlfinger. Der Verein lebte jahrelang über seine Verhältnisse. Teure Spieler und Trainer wurden gekauft, mit dem Traum, immer weiter aufzusteigen. Bis Anspruch und Wirklichkeit beim Dorfverein irgendwann nicht mehr zusammenpassten.
ORF NÖ
Verein ist der erste Fixabsteiger der Liga
Laut dem Präsidenten wurde auch gegensteuert. „Der Vorstand hat eine Mannschaft installiert, die die günstigste in der Landesliga ist. Wir haben versucht, die Kosten zu minimieren. Es ist sich trotzdem nicht mehr ausgegangen.“ Nach einer desolaten Herbstsaison mit zehn Niederlagen in zehn Spielen und 53 Gegentoren ist Ober-Grafendorf am Ende. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die laufende Meisterschaft, sagt Ludwig Binder, der Präsident des NÖ-Fußballverbandes. „Es ist so, dass alle Spiele mit 0:0 zu werten sind und der Verein auf dem letzten Platz einzureihen ist. Das heißt, dass die Landesliga in dieser Saison den ersten Fixabsteiger hat.“
Für alle Spiele von Ober-Grafendorf werden aber auch für den Gegner keine Punkte vergeben, der Verein verschwindet von der Landesliga-Bühne. Ein positiver Aspekt ist, dass die Frauen- und Nachwuchsteams weitergeführt werden. Offen ist nur die Zukunft der Herren-Mannschaft. Eine Möglichkeit ist ein kompletter Neustart. Man müsste einen neuen Verein gründen, eine neue Mannschaft mit neuen Spielern, allerdings nicht in der Landesliga, sondern in der untersten Liga.