Weltstars eröffneten Jubiläumsjahr in Grafenegg

In Grafenegg ist am Freitag die Sommernachtsgala über die Bühne gegangen. Anlässlich des Jubiläums spielte Intendant Rudolf Buchbinder selbst am Klavier. Das Tonkünstler-Orchester verzauberte einmal mehr das Publikum.

Im zehnten Jahr seit seiner Gründung bot das Festival wieder ein spektakuläres Programm zur Eröffnung der Sommersaison. Der walisische Starbariton Bryn Terfel, der schon beim ersten Galakonzert 2007 aufgetreten ist, und die russische Sopranistin und Operalia-Preisträgerin Olga Peretyatko sangen zum ersten Mal gemeinsam vor der märchenhaften Kulisse von Schloss Grafenegg und begeisterten das Publikum.

Rudolf Buchbinder spielte Weber

Das Tonkünstler-Orchester unter der Leitung von Stardirigent Yutaka Sado, der im Herbst 2015 das Amt des Chefdirigenten übernommen hat, begeisterte ebenfalls mit einem breit gefächerten Programm und führte durch die Welt der Oper, der Operette und des Musicals. Von Charles Gounods Ouvertüre zur Oper „Mireille“ und berühmten Arien aus „Faust“, „Vasco“ und „Otello“, vom Belcanto Donizettis bis zur „Leichten Muse“ aus der Feder von Offenbach, Leigh und Lehar erklangen die schönsten Melodien und berührende Gesänge.

Intendant Rudolf Buchbinder gab anlässlich des Jubiläums das eher selten gespielte Konzertstück in f-Moll von Carl Maria von Weber zum Besten. Zum finalen Abschluss des Abends stand Edward Elgars Marsch „Pomp and Circumstance“ – wie in den Jahren davor effektvoll begleitet von einem großen Feuerwerk.

Pröll: Grafenegg als „wesentlicher Leuchtturm“

2007 fand die erste „Sommernachtsgala“ als Auftakt der musikalischen Saison in Grafenegg statt, mittlerweile ist es eines der bedeutendsten Kulturfestivals des Landes. „Ängste gab es Gott sei Dank nie, aber wir haben in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet, dass wir diesen Erfolg haben“, sagte Rudolf Buchbinder rückblickend auf seine Anfänge und bedankte sich beim Publikum für die langjährige Treue. „Ich verspreche Ihnen, dieses Niveau weiterhin zu halten.“

Auch Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) zog bei der Eröffnung Bilanz über zehn erfolgreiche Jahre: „Man kann schon sagen, dass Grafenegg mittlerweile ein wesentlicher Leuchtturm für die niederösterreichische Kulturpolitik und -arbeit geworden ist. Grafenegg hat einen Schrittmacherdienst für das Kulturverständnis geleistet, von Grafenegg aus wird alles befruchtet.“

Zudem zeigte er sich auch für die Zukunft zuversichtlich: „Das Festival ist auch von der Region irrsinnig toll angenommen worden, und ich bin überzeugt, der erfolgreiche Weg lässt sich fortsetzen“, so Pröll. Dass sich das Festival bereits etablierte, zeigte sich auch am Publikumsinteresse: Die zweitägige Gala war wie gewohnt ausverkauft. Bereits am frühen Nachmittag sicherten sich weitere Zuhörerinnen und Zuhörer ihre Plätze draußen im Schlosspark. Zudem wurde die Gala vom ORF wieder zeitversetzt im Fernsehen übertragen.

Martina Gerlitz, noe.ORF.at

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