Feuerwehren retteten fast 2.400 Menschen
Zu den spektakulärsten Einsätzen im vergangenen Jahr zählten neben Großbränden auf Bauernhöfen und Massenkarambolagen auf Niederösterreichs Autobahnen unter anderem ein Reisebusunfall mit 47 Verletzten, ein Unfall auf der Westbahn, bei dem 287 Passagiere im Zug festsaßen, und der Sturz eines Muldenkippers in den Ennskanal, zog die Feuerwehr bei einer Pressekonferenz Bilanz. Abgesehen von regionalen Überschwemmungen blieb Niederösterreich im Jahr 2016 von großflächigen Naturkatastrophen verschont. Man rüste sich aber für durch den Klimawandel bedingte heftiger werdende Situationen, sagte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner.
Einsatzdoku / Patrik Lechner
Insgesamt wurde die Feuerwehr im vergangenen Jahr mehr als 60.000 Mal alarmiert. Für die Aus- und Weiterbildung wurden bei 68.122 Übungseinheiten 1,2 Millionen Stunden verbracht. Insgesamt leisteten die Einsatzkräfte 7,9 Millionen freiwillige Arbeitsstunden. Umgerechnet auf 20 Euro Stundenlohn seien damit der öffentlichen Hand knapp 160 Millionen Euro erspart worden. Etwa diese Summe zahle Wien für seine Berufsfeuerwehr, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) bei der am Dienstag präsentierten Bilanz. Ihm wurde bei der Pressekonferenz die Ehrenmitgliedschaft bei der Niederösterreichischen Feuerwehr verliehen.
Zuwachs an jungen Mitgliedern
Derzeit gibt es mehr als 98.000 freiwillige Feuerwehrleute in Niederösterreich. Erfreulich, und auch auf Aktionen in Volksschulen zurückzuführen, sei der Zuwachs an jungen Mitgliedern um 6,5 Prozent auf aktuell 5.917 Burschen und Mädchen, heißt es. Positiv entwickle sich auch der Frauenanteil, der von 2015 auf 2016 um 18,2 Prozent auf nun 6.794 Personen gestiegen sei. Sieben Frauen haben bisher Kommandos übernommen, 21 wurden zu Kommandant-Stellvertreterinnen gewählt.
An umgesetzten Projekten nannte Fahrafellner unter anderen die zentrale Atemschutzwerkstätte in Tulln. Hinsichtlich der Finanzierung der Leistungen durch Feuerwehrfeste freute er sich über die vom Gesetzgeber ermöglichte 72-Stunden-Regel. Weiter zu kämpfen gelte es hingegen um die Aufnahme der Feuerwehr in die Risikogruppen für Gratis-Hepatitisimpfungen, deren Finanzierung für 2017 Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP), obwohl nicht ressortzuständig, zugesagt habe.