Neue Rebsorte aus NÖ erstmals vorgestellt

Bei der „ProWein“ in Düsseldorf (Deutschland), einer der größten Weinmessen der Welt, präsentierten vergangenes Wochenende viele heimische Winzer ihre Produkte. Mit dem Donauriesling wurde eine neue Rebsorte vorgestellt.

Die Flasche ist unscheinbar und hat noch nicht einmal ein Etikett. In zwei Wochen soll der neue Donauriesling aber auf den Markt kommen, erzählt Franz Ehrenleitner, Geschäftsführer der Winzer Krems. In Düsseldorf wurde die Gelegenheit genützt, ihn beim Fachpublikum zu testen, denn hier sind nur ausgewiesene Kenner unterwegs, darunter Weinhändler und Großeinkäufer aus der ganzen Welt.

Winzer Weinmesse Düsseldorf

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Aus der Masse herausstechen war das Ziel bei der Weinmesse in Düsseldorf

Das erste Echo sei positiv, betont Ehrenleitner, der den neuen Tropfen aus Klosterneuburg (Bezirk Tulln) so beschreibt: „In der Züchtung ist eine Verwandtschaft mit dem Riesling, dem Gutedel und dem grauen Burgunder vorhanden. Diese Kreuzung ergibt einen bekömmlichen, eher milden Wein, der an den Riesling erinnert, aber einen Anklang an exotische Aromen hat.“

Winzer punkten mit Neuheiten und Tradition

Ein gänzlich neuer Wein ist eine Rarität und hilft bei der Weinmesse aus der Menge von mehr als 6.000 Weingütern aus 60 Nationen herauszustechen. Das gelingt aber auch durch die eigene Tradition mit einer lange bekannten Rebsorte. Doktor Fritz Zweigelt, Erfinder der gleichnamigen Rebsorte, war der Urgroßvater des Langenloiser Winzers Thomas Leitner, dessen wichtigstes Erzeugnis natürlich „sein“ Zweigelt ist.

Winzer Weinmesse Düsseldorf

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Mehr als 360 heimische Winzer präsentierten auf der Weinmesse ihre Produkte

363 Winzer aus Österreich pflegen in der Österreich-Halle einen gemeinsamen Auftritt, um sich als „Österreich-Wein“ international abzuheben. Etwa 200 Weinbauern sind aus Niederösterreich, 124 aus dem Burgenland. Im Unterschied zu weltweit agierenden Großweingütern stehen hier die Winzer selbst an der Theke, um mit den internationalen Einkäufern zu diskutieren und den neuen Jahrgang vorzustellen. Zufällige Begegnungen gibt es selten, die meisten sind Monate im Voraus geplant, um Käufer und Verkäufer zusammenzubringen. Auf einem fast 70.000 Quadratmeter großen Messegelände, auf dem sich etwa 50.000 Besucher tummeln, ist das auch notwendig.

Export als Chance für Jungwinzer

Auffällig ist, dass viele österreichische Winzer besonders jung sind, wie etwa Wolfgang Hagn aus Mailberg (Bezirk Hollabrunn). Für den vierfachen niederösterreichischen Winzer des Jahres ist Bio und vor allem nachhaltiges Wirtschaften im Weingarten die Zukunft. Einen gemeinsamen Auftritt zelebrieren die „Jungen Wilden“ aus mehreren Bundesländern. Sie alle haben ihre Kontakte ins Ausland, wollen aber neue Märkte erschließen. Das Land Niederösterreich unterstütze sie dabei, betont der designierte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) gemeinsam mit Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager.

Mit dieser Unterstützung sollen auch kleinere Winzer die Chance bekommen, den Sprung in den Export zu schaffen. Im Export steige die Wertschöpfung, der Winzer verdiene mehr pro Flasche und gleichzeitig werde auf dem österreichischen Markt Platz für die anderen Winzer und ihre Weine geschaffen, sagt Pernkopf, denn insgesamt gibt es in Niederösterreich 18.000 Weinbaubetriebe. Damit ist man nicht nur das größte Weinbaugebiet Österreichs, sondern auch größer als das größte in Deutschland. Dorthin gehen übrigens die meisten Exporte - 53 Prozent.

Der Hoffnungsmarkt ist Asien

Insgesamt wird ein Viertel des Weines aus Österreich exportiert. Die Tendenz ist steigend. Nachdem Deutschland gesättigt scheint, sind die Hoffnungsmärkte für niederösterreichische Weine die Schweiz und Amerika, vor allem aber der asiatische Raum. Chinesische Importeure wie der Deutsch-Chinese Zhao interessieren sich neuerdings nicht nur für französische oder spanische Rotweine, sondern auch für österreichischen Rot- und Weißwein, aber auch Eiswein. „Die Türe nach China nachhaltig zu öffnen wäre wohl so etwas wie ein Jackpot für die österreichische Weinwirtschaft“, sagt Schmuckenschlager.

Robert Salzer, noe.ORF.at

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