Rettungsvertrag mit Tschechien ausgeweitet

Niederösterreich hat die Zusammenarbeit mit den tschechischen Regionen Südböhmen, Südmähren sowie Vysočina um weitere vier Jahre verlängert. Es wird etwa der grenzüberschreitende Rettungsvertrag ausgeweitet.

Am Mittwoch wurde zwischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und den drei Kreishauptleuten ein neues Arbeitsprogramm unterzeichnet. Es umfasst 13 Themenfelder - etwa die Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich und den Ausbau der Verkehrsachsen. Was den Weiterbau der Nordautobahn (A5) auf tschechischer Seite betrifft, verwies der südmährische Kreishauptmann Bohumil Šimek auf Diskussionen mit Umweltschützern. Er versicherte: „Wir werden alles dafür tun, dass wir, sobald die Autobahn nach Drasenhofen kommt, zumindest durch eine Umfahrung von Mikulov anschließen werden.“

„Grenzenlose Rettungsfahrten“

Für Rettungsfahrten gibt es künftig zwischen Niederösterreich und Tschechien keine Grenzen mehr. Jenes Rettungsteam, das am schnellsten vor Ort ist, kommt zum Einsatz, etwa einmal pro Woche ist das derzeit der Fall. Einen entsprechenden Vertrag gibt es mit den Regionen Südmähren und Südböhmen mittlerweile seit dem Jahr 2016. Am Mittwoch wurde er auch mit der Region Vysočina unterzeichnet.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Damit ist sichergestellt, dass das Netz für die grenzüberschreitende Notfallrettung und die gegenseitige Hilfe bei Einsätzen noch effektiver und vor allem auch noch dichter wird.“ Kreishauptmann-Stellvertreter Pavel Franěk (Vysočina) ergänzte: „Die Zusammenarbeit in den Bereichen des Rettungssystems, Katastrophenschutz sowie im Gesundheitswesen ist sehr wichtig für uns. Das belegt auch die heutige Unterzeichnung des Kooperationsvertrags.“

Grenzüberschreitende Hubschraubereinsätze

Ab sofort kann auch der Notarzt-Hubschrauber vom Stützpunkt in Jihlava (Tschechien), der vom ÖAMTC betrieben wird, angefordert werden, ebenso jener Hubschrauber in Südböhmen, der von der Armee betrieben wird. Zuvor gab es das Problem, dass der Armeehubschrauber nicht in Österreich landen durfte. „Das wurde diese Woche beseitigt. Das ist wichtig, um Leben zu retten“, sagte Kreishauptfrau Ivana Stráská (Südböhmen).

Angesprochen wurden auch der geplante Ausbau des Atomkraftwerks Dukovany (Tschechien) sowie die Suche nach einem Atommüllendlager in Grenznähe. Beide Vorhaben lehnt Niederösterreich ab. Man wolle einen gemeinsamen Weg finden, hieß es, die tschechsichen Kreishauptleute hätten Verständnis für die Sorgen der Niederösterreicher gezeigt, sagte Mikl-Leitner.

Links: