Gesellschaft steuert in neues Zeitalter
Roboter können den Menschen in Zukunft unterstützen oder uns ersetzen, sowohl im Beruf als auch im privaten Bereich, meint Dirk Helbing, Professor für Computational Social Science an der ETH Zürich. Wie sie aber funktionieren und genutzt werden, entscheide am Ende die Gesellschaft.
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Doch um mit der Digitalisierung überhaupt Schritt halten zu können und das Potenzial auszuschöpfen, müsse die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, etwa in der Bildung. Laut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) muss jeder lernen, „mit diesen Ressourcen richtig umzugehen.“ Die digitale Entwicklung werde deshalb „verstärkt in den Unterricht einfließen“, aber auch um „damit einen kritischen Umgang zu pflegen.“
Mehr Freiheiten für Kreativität
Gleichzeitig brauche es einen offenen Zugang zu gesammelten Daten und mehr Freiheit für Kreativität, ist Helbing überzeugt: „Denn alles, was sich automatisieren lässt, wird von Algorithmen, künstlicher Intelligenz oder Robotern übernommen werden.“ Durch die Vernetzung würden künftig dezentrale Ansätze immer wichtiger. „Das heißt mehr Beteiligungen der Bürger an der Mitgestaltung der Wirtschaft und Gesellschaft, wofür es entsprechende Plattformen braucht“, stellte Helbing klar.
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Eine Chance sei die Digitalisierung vor allem für den ländlichen Raum. In der Landesverwaltung sollen deshalb in den nächsten Jahren 500 Arbeitsplätze aus St. Pölten in die Bezirke verlegt werden, bekräftigte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Wir wollen zeigen, dass wir modernste Technologien nutzen, um die Dezentralisierung voranzutreiben und um vor allem auch Vorbild für andere Unternehmen zu sein.“
Haus der Digitalisierung
Um möglichst viele Vorteile der Digitalisierung nutzen zu können, soll in Tulln ein Haus der Digitalisierung entstehen. Das Ziel sei es, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen und aufzuzeigen, was der digitale Wandel bewirken kann, meinte Mikl-Leitner.
Der Initiator des Zukunftsforums und Bürgermeister von Tulln, Peter Eisenschenk (ÖVP), meinte: "Wenn nur ein einziger Impuls eines einzigen Vortragenden bei einem einzigen Zuhörer etwas auslöst, damit die Welt besser wird, dann ist der Zweck des Zukunftsforums erfüllt. Schließlich sei die Zukunft kein Zufall, sondern das Ergebnis menschlicher Entscheidungen, zitierte Eisenschenk den Philosophen Konrad Paul Liessmann.
Links:
- Industrie 4.0: „Bildung ist der Schlüssel“ (noe.ORF.at; 11.12.2018)
- Digitalisierung: „Keine Roboter“ im Spital (noe.ORF.at; 18.10.2017)
- Stadtgemeinde Tulln