Viertelfestival lädt zum Träumen ein

Das Waldviertel ist heuer Schauplatz des Viertelfestivals. Zwischen Gmünd und Krems werden 68 Projekte mit 190 Veranstaltungen umgesetzt. Das Motto „Narrnkastl schaun“ will zum Tagträumen und Entschleunigen einladen.

Ein ehemaliger Bahnhof, eine Brücke oder eine Ruine - das Viertelfestival führt wieder einmal zu den unterschiedlichsten Schauplätzen quer durch das Waldviertel. Das „Narrnkastl“ steht symbolisch für Freiräume und Utopien, sagt Stephan Gartner, Leiter des Viertelfestival NÖ: „Das Motto soll freie Zugänge zu Kunst und Kultur schaffen, man soll träumen können und auf Gedanken kommen, auf die man in der Alltagshektik nicht kommt.“

Animare

Aaron Beck

Das Dorfmuseum Rappottenstein zeigt eine Komposition in Wandlung: Erleben - gestalten - verwandeln

Das Viertelfestival wird am 4. Mai in Horn mit einem Konzert mitten im Grünen eröffnet. Bis Anfang August folgen dann 67 weitere Projekte, darunter eines auf dem Fußballplatz in Gutenbrunn (Bezirk Zwettl). „Das Match wird dabei von einem Stargeiger und einem Schlagzeuger live kommentiert. Wie genau weiß ich noch nicht, aber ich bin schon gespannt, wer wem den Takt vorgibt“, meint Gartner.

Obdachlosigkeit und Uraufführungen

In Krems wird unter einer Brücke das Thema Wohnen thematisiert, wobei auch Obdachlosigkeit eine Rolle spielt. Bei einer Zugfahrt zwischen Groß-Gerungs (Bezirk Zwettl) und Gmünd können sich die Gäste wiederum ihre eigene Mozart-Uraufführung zusammenwürfeln, erklärt Johannes Holik, Projektleiter des Schmalspurbahn-Menuettes: „Die Gäste würfeln sich die Takte selbst und wir spielen danach. Somit ergibt sich immer eine neue Version.“

A Nette Theater zum Mitbestimmen

Reinhold Hartl-Gobl

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173 Projekte wurden ursprünglich eingereicht. Die Jury wählte davon nun 68 aus, die umgesetzt werden. Alle Projekte verbindet, dass sie regionale Themen hervorheben. „Aus der Region für die Region“ ist die Devise, sagte Festivalleiter Stephan Gartner bei der Programmpräsentation am Mittwoch in Wien: „Wir wollen keine Importe, kein Name-Dropping, sondern originelle Ideen.“

Festival als „kultureller Nahversorger“

Das Viertelfestival sei deshalb auch ein wichtiger Motor der Regionalkultur, hält Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) fest, „weil wir dadurch eine Plattform schaffen für unsere Künstlerinnen und Künstler direkt vor Ort, und weil wir dadurch kulturelle Nahversorgung möglich machen, ohne in einen urbanen Raum zu müssen.“ Gleichzeitig sollen damit auch wirtschaftlichen Impulse ausgelöst werden.

Abraham a Sancta Clara

Götz Bury

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500 bis 600 Kunstschaffende werden sich beteiligen, dazu kommen rund 2.500 Ehrenamtliche. Das Viertelfestival als Leistungsschau und Plattform für Kunstschaffende sei eine Erfolgsgeschichte, meint Mikl-Leitner. Wichtig dabei sei zudem - neben grenzüberschreitenden kulturellen Aktivitäten - die Kooperation mit der Jugend: Rund 500 Schülerinnen und Schüler werden eingebunden, erstmals heuer auch das Musikschulwesen.

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