Start-up produziert Satellitenantriebe in Serie
Ob Navigationssysteme, die Wettervorhersage oder Fernsehübertragungen - Satellitensysteme sind allgegenwärtig. Doch die Flugbahnen von Satelliten sind schwer beeinflussbar. Kleinsatelliten haben oft keinen eigenen Antrieb, sondern werden im All „einfach rausgeworfen“, erklärt Josef Aschbacher, der Direktor für Erdbeobachtung bei der europäischen Weltraumagentur ESA. Forscher aus Wiener Neustadt entwickelten deshalb ein innovatives Antriebssystem, das nun in die Serienproduktion geht. Mittels Ionenantrieb könne man die Bahnen nämlich korrigieren und die Satelliten in der Bahn halten, so Aschbacher.
ORF
Der Bau und die Nutzung von Satelliten ist eine der weltweit am schnellsten wachsenden Zukunftsbereiche. Das niederösterreichische Start-Up Enpulsion setzt auf ein modulares Antriebssystem für Kleinsatelliten und machte sich damit bereits einen Namen in der Branche. Entwickelt wurde die Technologie ursprünglich an der FOTEC, dem Forschungsunternehmen der Fachhochschule Wiener Neustadt, in Zusammenarbeit mit der europäischen Weltraumagentur.
Produktion von einem Ionentriebwerk pro Tag
„Wir produzieren das weltweit erste Triebwerk, das so klein ist, dass wir es wie Legobausteine zusammenbauen können. Das heißt, wir können für eine Vielzahl von Kunden verschiedene Lösungen anbieten“, sagt Alexander Reissner, Gründer und Geschäftsführer von Enpulsion. Ein Prototyp des Satellitentriebwerks startete im Jänner mit einer indischen Trägerrakete erfolgreich ins All.
ORF
Die eingesetzte Technologie des Unternehmens basiert auf mehr als 15 Jahren Forschungsarbeit und wurde 2017 unter anderem mit dem niederösterreichischen Innovationspreis ausgezeichnet. In der 300 Quadratmeter großen Produktionsanlage soll in Zukunft pro Tag ein Ionentriebwerk produziert werden. Am Unternehmensstandort in Wiener Neustadt sind derzeit 20 Mitarbeiter beschäftigt.