Bundesheer rückt in Krisengebiete aus

Im Bezirk Neunkirchen wird das Ausmaß der Unwetterschäden immer deutlicher: Um die 300 Gebäude dürften betroffen sein, außerdem sind Dutzende Brücken und Straßen kaputt. Nun kommt Unterstützung vom Bundesheer.

Pioniere des Bundesheeres erkundeten am Donnerstag noch einmal die Lage. Vor allem in Kirchau und im sogenannten Ponholzgraben zerstörten die Wassermassen Brücken und Straßen. Am Freitag in der Früh rückten deshalb 20 Soldaten aus Melk ins Krisengebiet aus, sagt der stellvertretende Bezirkshauptmann, Martin Hallbauer: „Der Plan ist es, Brücken zu sanieren bzw. neu zu errichten und vor allem den Ponholzgraben von Verklausungen und Schadholz zu befreien.“

Neben der Feuerwehr sind Straßenmeistereien, Spezialfirmen mit Kränen und die Abteilung für Wildbach- und Lawinenverbauung im Einsatz - etwa in Enzenreith bei Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen), wo der Syhrnbach ganze Mauern mitgerissen hat. Hallbauer zieht gegenüber noe.ORF.at eine erste Schadensbilanz: „Im Bezirk Neunkirchen sind zirka 300 Objekte, also Häuser und Firmen betroffen. Das Schadensausmaß ist wirklich enorm, das muss man offen sagen.“

Aufatmen nach Unwettern

Die Bewohner im Katastrophengebiet Neunkirchen können nach den schweren Unwettern erstmals wieder aufatmen.

Unklar ist, wie lange der Bezirk noch Katastrophengebiet bleibt. Am Dienstag und Mittwoch gingen über Teile des Bezirkes Neunkirchen heftige Gewitter nieder. Einige Häuser wurden bis zu einem Meter hoch überschwemmt. In Kirchau wurde die Inneneinrichtung eines Gasthauses zerstört. Nur wenige Meter entfernt schwamm im Innenhof eines Bauernhofes ein Auto auf.

Das Land Niederösterreich sicherte den Betroffenen eine rasche Abwicklung der Schadensfälle zu. Auch die Bundesregierung kündigte Hilfe an - mehr dazu in Hunderte Helfer bei Aufräumarbeiten im Einsatz (noe.ORF.at; 13.6.2018). Währenddessen startete das Rote Kreuz Niederösterreich einen Spendenaufruf für die Betroffenen (Spendenkonto AT18 6000 0000 9100 2220 PSK, Spendengrund: Hochwasser Niederösterreich).

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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