Deutschkurse sorgen für Schlagabtausch

Weil der Bund nur noch Deutschkurse für Syrer in der Grundversorgung finanziert, startet Oberösterreich auf eigene Faust Sprachkurse für Asylwerber. Dass Niederösterreich einen anderen Weg geht, sorgt für einen Schlagabtausch.

Vom Vorgehen seines oberösterreichischen Amtskollegen Rudi Anschober (Grüne) hält Integrationslandesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) nichts. Er bezeichnet den oberösterreichischen Weg als definitiv falsch. Nach dem Auslaufen der Kofinanzierung des Bundes für die meisten Sprachkurse zahlt Anschobers Ressort künftig Sprachkurse für Asylwerber aus der eigenen Tasche, - mehr dazu in OÖ zahlt neue Sprachkurse aus eigener Tasche (ooe.ORF.at; 5.7.2018). Laut Anschober handhaben das alle Länder, mit Ausnahme Niederösterreichs, so.

Waldhäusl: „Integration ab dem ersten Tag ist falsch“

Für Waldhäusl mache es allerdings keinen Sinn, dass ein Asylwerber einen Deutschkurs besuche, wenn er in 14 Tagen abgeschoben werde. „Integration ab dem ersten Tag ist falsch, die Ausnahme in diesem Bereich bilden natürlich Schulkinder. Für Niederösterreich gilt ‚Integration mit Hausverstand‘ und wir nehmen für Deutschkurse nur Geld in die Hand, wenn ein positiver Asylbescheid vorliegt,“ sagt Waldhäusl gegenüber noe.ORF.at.

Seit November 2016 nahmen niederösterreichweit 5.200 Asylwerber an Deutschkursen teil. Dafür wurden laut Waldhäusl bisher mehr als 4,2 Millionen Euro aufgewendet. Der Bund finanzierte diese Kurse teilweise mit. Die Beschulung in den einzelnen Vierteln betrage weit mehr als 80 Prozent. Es gab nicht nur für die vier Nationen mit der höchsten Anerkennungswahrscheinlichkeit - Syrien, Iran, Irak, Afghanistan - Deutschkurse, betont Waldhäusl.

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