Wasserrettung muss immer öfter ausrücken

Die niederösterreichische Wasserrettung ist im Vorjahr 559 Mal zu Einsätzen gerufen worden. Das ist deutlich öfter als im Jahr davor, wurde am Donnerstag Bilanz gezogen. Vor allem die Gefahr von Freigewässern wird oft unterschätzt.

Man beobachte, dass die Einsätze steigend seien, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen, sagte Markus Schimböck, Präsident der Wasserrettung Niederösterreich, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Laut Schimböck werde vor allem die Gefahr von Fließgewässern oft unterschätzt. „Flüsse bergen Untiefen, Strömungen und Walzen“, hielt er fest. Das könne bei einem schlechten Schwimmer schnell zur Überforderung führen, sowie zu Panik und Unfällen.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Wasserrettung wegen der steigenden Zahl an Einsätzen verpflichtende Schwimmkurse für Kinder gefordert. Mit ein Grund für den Einsatzrekord sei nämlich, dass viele Kinder nicht mehr schwimmen können - mehr dazu in Wasserrettung will verpflichtende Schwimmkurse (noe.ORF.at; 8.7.2018). Auch heuer wurden bereits 15 Großeinsätze durchgeführt.

Mehr als 51.000 ehrenamtliche Einsatzstunden

Knapp 460 freiwillige Helfer waren für die Wasserrettung Niederösterreich im Vorjahr im Einsatz. Diese absolvierten etwa 51.500 Einsatzstunden - eine „beachtlichen Leistung“, wie Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) festhielt. Die Wasserrettung sei „eine ganz wichtige Einrichtung im Rettungswesen“, führte die Landesrätin aus. Zum Vergleich: 2016 gab es 526 Einsätze, 2015 499 Einsätze. Im Vorjahr waren es 559.

Ulrike Königsberger-Ludwig und Markus Schimböck

Herbert Käfer

Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und Markus Schimböck, Präsident der Wasserrettung Niederösterreich

Sämtliche Einsatzstunden der Wasserretter werden ehrenamtlich absolviert. Zusätzlich seien auch zahlreiche Schwimmausbildungen vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen durchgeführt worden, informierte Schimböck, davon 530 Rettungsschwimm-Ausbildungen. Ein ganz wichtiger Aspekt sei die Jugendarbeit, heißt es. In diese habe man etwa 9.000 Stunden absolviert.

Mehr Budget für besondere Rettungsdienste

Die Wasserrettung kann über den Notruf „144“ alarmiert werden. Bisher sind die Abschnitte St. Pölten/NÖ-Zentral, Ybbs/Donau, Waidhofen/Ybbs, Allentsteig, Krems und Tulln eingegliedert. Der Abschnitt Pottendorf/Südstadt stehe unmittelbar bevor, heißt es. Zusätzlich kümmert sich die Wasserrettung auch um die Sicherung von Badeseen.

Laut Königsberger-Ludwig sei es heuer gelungen, im Budget des Landes Niederösterreich einen eigenen Posten für die besonderen Rettungsdienste mit 60.000 Euro festzusetzen. Erstmals gebe es einen Fördervertrag mit dem Land, um die laufenden Kosten zu decken - und zwar für die nächsten vier Jahre, bedankte sich Wasserrettungs-Präsident Schimböck.

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