Admira und SKN hoffen auf “stressfreie” Saison

Am Freitag eröffnen Austria Wien und Wacker Innsbruck die Fußball-Bundesliga-Saison im neuen Format. In der Zwölferliga wollen die beiden Vereine aus Niederösterreich nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

In der vergangenen Saison waren die Rollen klar verteilt: Die Admira ist mit erfrischendem Offensivfußball als Außenseiter in den Europacup gestürmt, während der Lokalrivale SKN St. Pölten abgeschlagen Letzter geworden ist und sich erst über die Relegation den Klassenerhalt gesichert hat. Geht man nach den Eindrücken der Saisonvorbereitung, könnte es heuer umgekehrte Rollen geben. Der SKN hat alle sechs Testspiele gewonnen und auch im Cup die erste Runde in Maria Saal souverän 6:0 gewonnen. Die Admira ist nach einer 0:1-Cup-Blamage in Neusiedl gleich in die Krise gerutscht und kämpft noch damit, den Abgang von wichtigen Stammspielern zu kompensieren.

Baumeister ohne Erfolgs-Quintett nachdenklich

Thomas Ebner, Maximilian Sax (beide Austria), Markus Wostry (LASK), Markus Lackner und Lukas Grozurek (beide Sturm Graz) haben die Admira verlassen. Trainer Ernst Baumeister muss damit fast eine komplett neue Mannschaft aufbauen. „Es ist für mich keine Überraschung, dass es noch nicht rund läuft. Die Meisterschaft kommt zwei Monate zu früh für uns. Das wird eine harte Zeit, denn wir müssen jetzt erst einmal das Team neu formen“, rechnet Baumeister mit einem schwierigen Start.

Admira-Trainer Ernst Baumeister

GEPA/Mario Kneisl

Trainer Ernst Baumeister steht mit der Admira vor einer schwierigen Saison

Mit dem Heimspiel gegen Rapid am Sonntag (17.00 Uhr) und dem darauf folgenden Auswärtsspiel bei Aufsteiger Hartberg eine Woche später hat die Admira zudem ein hartes Auftaktprogramm. Baumeister will noch zwei Spieler für die Offensive verpflichten, denn hier habe man den größten Qualitätsverlust. Marco Sahanek vom Zweitliga-Club FAC Wien ist auf dieser Position bisher die namhafteste Verstärkung.

SKN genießt die perfekte Vorbereitung

Nach einem sportlichen Katastrophen-Jahr und als abgeschlagener Letzter der Saison 2017/2018 soll es bei Admiras Lokalrivalen St. Pölten wieder aufwärts gehen. Nach den Turbulenzen um die Relegation gegen Wiener Neustadt mit Klagen der Neustädter vor dem Schiedsgericht, ist mittlerweile wieder Ruhe eingekehrt und das genießt man beim SKN. Trainer Dietmar Kühbauer hat eine perfekte Vorbereitung mit seinem Team hingelegt: „Die Burschen haben sich mit der ungewissen Zukunft nicht beschäftigt und professionell auf die Bundesliga vorbereitet. Das haben sie richtig gut gemacht.“

SKN St. Pölten Trainer Dietmar Kühbauer

GEPA/Walter Luger

Dietmar Kühbauer will mit dem SKN heuer nicht wieder in Abstiegsgefahr kommen

Neun neue Spieler hat der SKN verpflichtet, darunter Torjäger Rene Gartler vom LASK und Hartberg-Spielmacher Roko Mislov. Ein Wiedersehen gibt es für Kühbauer mit Stürmer Issiaka Ouedraogo und Verteidiger Daniel Drescher. Mit beiden hat der Trainer schon bei der Admira und auch beim WAC zusammen gearbeitet. „Drescher ist ja fast ein Sohn von mir, den begleite ich schon sein ganzes Fußballerleben“, lächelt Kühbauer. Er ist aber auch überzeugt, dass „die Neuen die nötige Qualität haben, uns weiterzuhelfen.“ Das wollen die Neuen am Sonntag (17.00 Uhr) bei der Saisoneröffnung in der NV Arena gegen den Wolfsberger AC beweisen.

Nach dem Grunddurchgang von 22 Runden wird die Liga geteilt. Die besten sechs Mannschaften spielen um den Meistertitel und die Europacup-Plätze, die restlichen sechs gegen den Abstieg. Kühbauer ist optimistisch, dass der SKN nicht auf dem einen Abstiegsplatz landen wird. „Mit einem Erfolgslauf kommt man vielleicht sogar in die Nähe der Top sechs. Es wäre aber vermessen, dass wir nach so einer Saison wie der vergangenen daran denken. Wir wollen in jedem Spiel alles geben und die Fans mit guten Leistungen ins Stadion holen.“ Das will auch die Admira, für die ein Platz in der oberen Tabellenhälfte ganz schwierig wird. Auch für die Südstädter gilt es erst einmal, die nötigen Punkte für eine ungefährdete Saison zu sammeln.

Klaus Fischer, noe.ORF.at

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