Extremradler Strasser nahm „Hürde Alaska“

Michael Strasser hat die ersten 1.700 von insgesamt 23.000 Kilometern seiner Weltrekordradtour durch Amerika geschafft. Der Weg durch Alaska war für den 36-jährigen Niederösterreicher aber sehr schwierig.

Dass der Start des Projektes „Ice2Ice“ hart werden würde, war Strasser immer bewusst, und das sollte sich auch bewahrheiten. Schlecht befestigte Schotterstraßen mit viel Lkw-Verkehr und aufgewirbeltem Staub sorgten für schwierige Rahmenbedingungen. „Ein zügiges Vorankommen war mit meinem Straßenrad nicht möglich, jeder Kilometer war anstrengend und kostete viel Kraft“, erzählt Strasser.

Seit einer Woche unterwegs

Aufgrund der Weltrekordrichtlinien darf er die gesamte Strecke nur mit einem Rad fahren. „Hier wäre ein Mountainbike definitiv besser gewesen“, weiß Strasser, der bereits den Fokus auf Kanada gerichtet hat. Mit dem Projekt „Ice2Ice“ will der Trautmannsdorfer (Bezirk Bruck/Leitha) von Alaska bis nach Patagonien radeln – und das in weniger als 100 Tagen. Start war am 23. Juli - mehr dazu in Strassers Rekordjagd startet mit Hindernissen (noe.ORF.at; 23.7.2018).

Michael Strasser

Christoph Wisser

Mittlerweile konnten Strasser und sein Team Alaska und den berühmt-berüchtigten Dalton Highway hinter sich lassen und die Grenze von Alaska nach Kanada passieren. Die Straßen werden nun immer besser, und dadurch wird der Kilometerumfang pro Tag erhöht. 270 Kilometer und 4.000 Höhenmeter waren bisher Strassers Tagesmaximum. Insgesamt konnte er seit dem Start in Prudhoe Bay 1.700 Kilometer und 14.000 Höhenmeter zurücklegen.

Körperliche Beschwerden

Ähnlich wie beim Beginn der Weltrekordfahrt in Afrika vor zwei Jahren ist es auch bei „Ice2Ice“ schwierig, richtig in Fahrt zu kommen. Für Strasser war es deshalb von großer Bedeutung, dass in der ersten Woche seine langjährige Physiotherapeutin Angelika Huemer-Toff mit im Team war. „Sie kennt meine körperlichen Probleme und hat durch ihre Erfahrung als Nationalteam-Ultraläuferin das Gespür, wann es genug ist und ich eine Pause benötige“, sagt Strasser, der auf seine Betreuerin vertraut.

Bereits von Beginn an plagen den Niederösterreicher, der für den LTC Seewinkel fährt, starke Knieprobleme. Das rechte Knie zwickt und sorgt gerade in der Früh für große Beschwerden. „Wir fahren deswegen bis spät in die Nacht, um in der Früh genügend Zeit für meine Mobilisierung einplanen zu können“, erklärt er.

Michael Strasser

Christoph Wisser

Kilometerumfang soll erhöht werden

In den nächsten Tagen warten auf den Extremsportler weiterhin endlose Straßen, das Durchqueren vieler Nationalparks und viele Höhenmeter. Eine große Stadt ist nicht in Sicht, Strasser fährt mit seinem Team durch dünnbesiedelte Gebiete mit vielen Seen, Flüssen und hohen Bergen. „Ich werde versuchen, höhere Kilometerumfänge pro Tag zu fahren, jedoch kosten die vielen Höhenmeter eine Menge an Energie“, sagt er.

Strasser hat den Weltrekord zwar im Fokus, gibt aber zu bedenken, dass nach sieben Tagen noch keine Schlüsse auf die nächsten Wochen gezogen werden können. „Wir haben für die bisherigen Straßenverhältnisse das Beste herausgeholt und sind für die nächsten tausend Kilometer gut gerüstet“, so Strasser abschließend.

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