Berittene Polizei wird Fall für Cobra

Die berittene Polizei, die ab September in den Probebetrieb startet, soll in die Spezialeinheit Cobra eingegliedert werden. Tiere und Reiter sollen in Wr. Neustadt ausgebildet werden und dann nach Wien übersiedeln, berichtet der „Kurier“.

„Die berittene Polizei passt thematisch gut zur Sondereinheit“, begründete das Innenministerium gegenüber noe.ORF.at die Eingliederung der berittenen Polizei in die Cobra. Man wolle die Synergien nutzen, hieß es weiter. In Wiener Neustadt seien Schulungsräumlichkeiten und Trainingsplätze vorhanden.

Bis Ende 2019 läuft der Probebetrieb, bis dahin soll auch die Führung bei der Cobra bleiben. 380.000 Euro koste die Anschaffung der berittenen Pferde, sagte Innenministeriumssprecher Christoph Pölzl. Darunter fallen unter anderem der Ankauf der Pferde, die Ankaufuntersuchungen und die Ausrüstung. Laufende Kosten, wie beispielsweise für Futter, Stallungen und Transporte, würden sich auf 110.000 Euro belaufen.

Berittene Polizei in Hannover

APA/dpa/Jochen Lübke

Suche nach Bewerbern läuft

Derzeit findet die Rekrutierung der Zwei- und Vierbeiner statt. Mehr als 90 Polizisten hatten sich beworben, 49 - davon 38 Frauen - erfüllten die formalen Kriterien und schafften den Computer-Test. Ab Dienstag findet die zweite Runde statt, ein 45-minütiges Interview mit Psychologen und Ausbildungsleiter. Wer diese Hürde schafft, darf ab 20. August vorreiten, sagte Pölzl.

Fünf Frauen und zwei Männer sind schon zugeteilt, bis zu zehn weitere Beamte werden nun noch gesucht. An tierischem Personal stehen der Reiterstaffel bisher vier heimische Pferde - „Dorian“, „Captain Morgan“, „Ludwig“ und „A-Rock“ - zur Verfügung. Dazu kommen die beiden Rappen „Zalan“ und „Zadar“ - ein Geschenk des ungarischen Premiers Viktor Orban. Wann sie nach Österreich gebracht werden, steht noch nicht fest. Die beiden Tiere entsprechen jedenfalls den geforderten Kriterien der heimischen Exekutive, betonte Pölzl.

Polizistin mit Polizeipferd Dorian

Gerhard Pachauer

Pferde bei Suche nach Vermissten im Einsatz

Zumindest zwölf braune oder schwarze kastrierte Warmblüter sollen die Reiterstaffel bilden. Derzeit schauen sich die Verantwortlichen in Österreich und auch im benachbarten Ausland angebotene Tiere an. „Nicht alle schaffen den veterinärmedizinischen Check“, sagte Pölzl. „Uns ist es lieber, ein, zwei Pferde weniger zu bekommen, dafür wollen wir aber die besten“, meinte der Ministeriumssprecher.

Die Polizeipferde sollen beispielsweise bei der Suche nach Vermissten zum Einsatz kommen sowie in unwegsamen Gebieten. Auch Streifentätigkeiten könnten künftig mit den Pferden durchgeführt werden.

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