Explosion: Cannabisharz hergestellt

Nach der Explosion in einer Wohnung in Loosdorf (Bezirk Melk) hat die Polizei am Mittwoch Details bekanntgegeben. Die Männer sollen versucht haben, Cannabisharz herzustellen, als es zu einer Verpuffung von Gas gekommen ist.

Der 22-jährige Besitzer der Wohnung und ein 33-jähriger Bekannter wollten den Erhebungen der Polizei zufolge aus Cannabispflanzen Harz gewinnen und dürften in der Küche mit einer Gaskartusche hantiert haben, sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Dabei dürfte Butangas ausgetreten und das Luft-Gas-Gemisch in weiterer Folge verpufft sein.

Zur Explosion war es am Montag kurz vor 16.30 Uhr gekommen. Dabei entstanden auch kleine Brandherde, die von der Feuerwehr Loosdorf rasch gelöscht werden konnten. An der Wohnung in dem Mehrparteienhaus entstand erheblicher Sachschaden - mehr dazu in Schwere Explosion in Wohnung in Loosdorf (noe.ORF.at; 6.8.2018).

Bei der Explosion zogen sich der 22-Jährige und der 33-Jährige schwere Verbrennungen zu. Der jüngere Mann wurde mit dem Notarzthubschrauber ins AKH Wien geflogen, der ältere wurde unter Notarztbegleitung in das Universitätsklinikum St. Pölten gefahren. Ein 26-Jähriger, der in einem Nebenraum geschlafen hatte, wurde von umherfliegenden Teilen bzw. Scherben einer Glastür leicht verletzt und im Landesklinikum Amstetten ambulant behandelt.

Anzeigen nach Suchtmittelgesetz

„Eine Einvernahme war bisher nicht möglich“, sagte Schwaigerlehner gegenüber der APA. Die Polizei entdeckte in der Wohnung Cannabiskraut und diverse Suchtmittelutensilien. Bei den Erhebungen zur Ursache für die Explosion waren Brandermittler der Polizeiinspektion Loosdorf, des Landeskriminalamtes und ein Brandsachverständiger des Bundeskriminalamtes im Einsatz. „Die Ermittlungen werden noch fortgeführt“, hieß es. Der 22-Jährige und der 33-Jährige werden unter anderem nach dem Suchtmittelgesetz an die Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt, beim 26-Jährigen werden noch die weiteren Erhebungen abgewartet.

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