Waldbrandgefahr: Verbot von offenen Feuern
Offene Feuer sowie das Wegwerfen von Zigarettenstummeln oder Zündhölzern sind in Niederösterreichs Wäldern und an waldnahen Plätzen zurzeit untersagt. Ebenfalls verboten ist das Wegwerfen von Glasflaschen – der durch die Sonneneinstrahlung auftretende Brennglaseffekt kann den ausgetrockneten Wald entzünden.
Seit April gilt die Waldbrandverordnung in einigen Bezirken - mehr dazu in Trockene Böden erhöhen Waldbrandgefahr (noe.ORF.at; 24.4.2018). Mittlerweile haben die Bezirkshauptmannschaften flächendeckend Vorschriften aufgrund von „vorherrschenden Witterungsverhältnissen und der damit einhergehenden Trockenheit“ erlassen.
ORF/ Gernot Rohrhofer
Wissenschaft sieht Gefahr bei Nadelwäldern
„Niederösterreich hat einerseits aufgrund der großen Fläche die meisten Waldbrände zu verorten, andererseits sind auch die hiesigen Nadelbäume wie beispielsweise die Schwarzkiefer ein Risikoherd", erklärt Mortimer Müller, Waldbrandforscher an der Universität für Bodenkultur, gegenüber noe.ORF.at. Nadelwälder seien wegen des hohen Harzgehalts und der darin auftretenden, trockenen Böden besonders gefährdet. Müller geht aufgrund der Zunahme von Hitzewellen auch von einer Steigerung der Waldbrände in den nächsten Jahren aus.
2018 als Rekordjahr: Mehr als 200 Brände
Eine Steigerung nimmt auch die Landesfeuerwehr wahr. „2018 wird in der Statistik der niederösterreichischen Feuerwehren sicher als Rekordjahr eingehen. Deswegen, weil wir bis dato bereits mehr als 200 Wald- und Wiesenbrände zu bekämpfen hatten – so viel wie noch nie in den Jahren zuvor", sagt Franz Resperger, Pressesprecher des Landesfeuerwehrkommandos, gegenüber noe.ORF.at.
Waldbrände stellen laut Resperger für die Einsatzkräfte eine besondere Herausforderung dar. Aufgrund des oft schwer zugänglichen Geländes und der Dauer eines Waldbrands, die sich im Notfall über mehrere Tage ziehen kann, sind die Einsatzkräfte besonders gefordert - mehr dazu in Felswand in Trefflingklamm geriet in Brand (noe.ORF.at; 5.8.2018).
Feuerwehr Krems / Benjamin Flatschart
Gefahr besteht bis Ende der Sommermonate
80 Prozent der Waldbrände gehen auf den Menschen und dessen Unachtsamkeit zurück. „Solange erhöhte Gefahr besteht - und das wird bis zum Ende der Sommermonate so sein - bleibt die Waldbrandverordnung sicher bestehen", sagt Landesforstdirektor-Stellvertreter Hans Grundner im Gespräch mit noe.ORF.at.
Im Falle eines tatsächlichen Waldbrands übernimmt der Verursacher die Haftung – bis zu 7.200 Euro. Für den Heimgarten trägt man selbst Verantwortung, aber „auch hier wird zu vernünftigem Verhalten geraten“, so Grundner. Sonnwendfeuer sind von der Regelung übrigens ausgenommen, denn hier wolle man der Tradition Raum geben.
Elena Zeh, noe.ORF.at