Aufregung um Schotter für Umfahrung Wieselburg

Diskussionen gibt es in Ybbs an der Donau (Bezirk Melk) rund um die Lieferung von Schotter für die Umfahrung Wieselburg. Die Anlieferung würde eine große Verkehrsbelastung für Ybbs bringen, kritisierte Bürgermeister Alois Scholl (SPÖ).

Der Schotter vom Aushub des Semmeringbahntunnels sollte per Bahn bis nach Ybbs an der Donau transportiert und von dort mit Lkws zur Großbaustelle nach Wieselburg (Bezirk Scheibbs) gebracht werden. Das führe zu einer erheblichen Verkehrsbelastung, kritisierte der Bürgermeister von Ybbs an der Donau, Alois Schroll. In einer Aussendung schrieb er von 90 bis 130 Lkws, die jeden Tag durch die kleinen Orte Neusarling, Oberegging und Petzenkirchen (alle Bezirk Melk) fahren würden.

Er begrüße zwar, dass der Schotter per Bahn vom Süden Niederösterreichs nach Ybbs transportiert werde, „jegliche Mehrbelastung durch Lärm und Staub ist aber nicht tragbar“, so Schroll gegenüber noe.ORF.at. Schroll verwies stattdessen auf eine alternative Route, die über Pöchlarn (Bezirk Melk) direkt zur Baustelle führen würde.

Schotter kommt doch nicht vom Semmering

Bei den ÖBB hieß es dazu: „Die Verfuhr nach Ybbs wurde den ÖBB zur Prüfung vorgelegt, eine Anfrage bezüglich Wieselburg wurde von der Baufirma nicht gestellt. Eine bereits vorhandene Entladestelle, welche die technischen Voraussetzungen für die Entladung eines dementsprechenden Zuges erfüllt, ist den ÖBB aber weder für Ybbs noch für Wieselburg bekannt." Zuständig sei vielmehr die ausführende Baufirma Porr. Auch das Land Niederösterreich teilte mit, dass „die Frage der Beschaffung des notwendigen Material eine Entscheidung des Unternehmens“ sei.

Dort scheint man inzwischen von dem Transport des Schotters auf der Schiene abgekommen zu sein. Gegenüber noe.ORF.at wurde betont, dass es auf dem geplanten Gleis in Ybbs zu viel Verkehr gebe, die Vorbereitungen, für einen Transport des Schotters vom Semmeringbasis-Tunnels nach Ybbs wurden daher eingestellt. „Benötigtes Schottermaterial wird von umliegenden Steinbrüchen & Schottergruben per Lkw auf direktem Weg zur Großbaustelle ‚B25 Umfahrung Wieselburg Los 4‘ transportiert“, wurde in einer schriftlichen Stellungnahme betont.

Bürgermeister hofft weiterhin auf Bahn-Lösung

Für Bürgermeister Schroll ist das Problem damit nicht beseitigt, denn die Verkehrsbelastung in Ybbs und die Umgebung würde auch durch einen Schottertransport aus der Umgebung zunehmen. Er erklärte gegenüber noe.ORF.at, dass er eine direkte Bahn-Verbindung nach Wieselburg weiterhin bevorzuge, um das Verkehrsaufkommen in Ybbs so gering wie möglich zu halten, da die Stadt durch den Bau des Hochwasserschutzes derzeit ohnehin großen Baustellen ausgesetzt sei.