FM4 Frequency bietet mehr als nur Headliner

Wenn mehr als 100 Künstler zum FM4 Frequency nach St. Pölten kommen, lohnt es sich, nicht nur die Konzerte der Headliner, sondern auch die der noch weniger bekannten Bands zu besuchen - etwa das der heimischen Band At Pavillon.

Gorillaz, Bastille, Flogging Molly, Macklemore, Imagine Dragons - die Liste der bekannten Künstlerinnen und Künstler am FM4 Frequency ist lange, doch bis zu deren Auftritt müssen sich die Festivalbesucher meist auch ziemlich lange gedulden, denn immerhin spielen sie als Headliner erst zu später Stunde. Da lohnt es sich, schon vorher vom Campingareal zu den Bühnen zu pilgern, um zu schauen, was das Musikprogramm sonst so zu bieten hat.

Wer das am Freitag machte und vielleicht auch noch bei der Weekender Stage vorbeischaute, der konnte dort vier Burschen aus Österreich live erleben. Mwita Mataro, Bernhard Melchart, Paul Ameli und Tobias Kobl kommen aus Wien und Niederösterreich und sind gemeinsam At Pavillon. Der Name hängt eigentlich mit der Geschichte der Band zusammen - früher trafen sie sich in einem Pavillon, um Musik zu machen - hat mittlerweile aber eine größere Bedeutung, erzählt Mwita Mataro: „Es symbolisiert einen Ort von Begegnung, wo sich Menschen treffen können, miteinander tanzen können, singen können, wo Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung und Herkunft keine Rolle spielen.“

„Tanzbar, Pop, Party mit Tiefgrund“

Ihre Lieder machen nämlich gute Laune und regen zum Mittanzen an, sind aber auch tiefgründig. „Tanzbar, Pop, Party mit Tiefgrund“ - so beschreibt Schlagzeuger Paul Ameli die Musik. „Die Musik macht die Party und die Stimmung. Die Texte sind schon ernster, wo man sich dazu etwas überlegen kann“, erklärt Bernhard Melchart. So geht es in der neuesten Single „Stop this war“ etwa um die verschiedenen Facetten von Krieg. „Man kann es auf Beziehungen und Partnerschaften ummünzen, aber auch auf einen Weltkrieg oder auch der Krieg mit sich selber“, meint Mwita Mataro, „‚Stop this war‘ ist ein Statement, die Waffen fallenzulassen“.

Schwungvolle Musik und tiefgründige Texte - das kommt auch beim Publikum an. Auch wenn der Besucheransturm beim Auftritt von At Pavillon klarerweise noch nicht an andere große heimische Bands wie Wanda oder Bilderbuch herankommt: Diese Band sollte man sich merken. Immerhin sind sie auch selbst von ihrer Zukunft überzeugt: „Man denkt immer weiter. Heute sind wir auf dieser Stage. Nächstes Jahr wahrscheinlich Headliner“, sagt Paul Ameli.

Katharina Sunk, noe.ORF.at

Links:

• Macklemore: „Liebe besiegt alles“ (noe.ORF.at; 18.8.2018)
• FM4 Frequency
• At Pavillon