SPÖ: Zwölfstundentag mit Familie nicht vereinbar

Ab September tritt das neue Arbeitszeitgesetz in Kraft. Die SPÖ Niederösterreich hat am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten erneut Kritik daran geübt. Der Zwölfstundentag sei mit einem Familienleben nicht vereinbar.

Mit dem neuen Gesetz wird es künftig möglich sein, dass ein Arbeitnehmer etwa 13 Wochen hintereinander von Montag bis Freitag von 7.00 bis 19.00 Uhr arbeitet. „Für viele Familien ist das kaum vorstellbar, weil die Kinderbetreuung fehlt. Nur 17,2 Prozent der niederösterreichischen Kindergärten haben nach 17.00 Uhr geöffnet, die meisten schließen im Sommer wochenlang", sagte Landesparteivorsitzender Franz Schnabl am Donnerstag. Die SPÖ Niederösterreich poche daher auf eine „kostenfreie Betreuung auch am Nachmittag“ und sprach sich dafür aus, „die Schließtage signifikant zu kürzen“.

Franz Schnabl

SPÖ NÖ/ Herbert Käfer

Auch das Angebot des öffentlichen Verkehrs müsse bei mehr als 200.000 Pendlern im Land überprüft und gegebenenfalls ausgebaut werden. Mit der Arbeitszeitflexibilisierung sollen auch regelmäßige Anbindungen, etwa von Wien ins Waldviertel, auch spätabends noch möglich sein, so der SPÖ-Chef.

Schnabl will Antrag im Landtag einbringen

Die Liste der Kritikpunkte von der SPÖ am neuen Arbeitszeitgesetz war bei der Pressekonferenz am Donnerstag erneut lang - mehr dazu in SPÖ plädiert für 30-Stunden-Woche (noe.ORF.at; 12.7.2018). Dass es aber grundsätzlich eine Flexibilisierung der Arbeitszeit brauche, bestritt Schnabl nicht. Deshalb will er seine Vorstellungen zum Arbeitszeitgesetz in einem Resolutionsantrag in der ersten Landtagssitzung nach dem Sommer einbringen.

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