Mit Muskelkraft gegen die Donauströmung

Die besten Zillenfahrer und -fahrerinnen konnten sich diese Woche auf der Donau messen. Feuerwehren aus ganz Niederösterreich kamen dafür zum Bewerb nach Ardagger (Bezirk Amstetten) und trainierten für den Ernstfall.

Wenn beim Hochwasser ganze Siedlungen geflutet werden, gibt es für Feuerwehren meist nur noch eine einzige mögliche Art der Fortbewegung: die Zille. „Deshalb brauchen wir gut ausgebildete Zillenfahrer“, sagt Josef Angelmayer. Er leitet den diesjährigen niederösterreichischen Landeswasserdienstleistungsbewerb. 1.500 Zillenbesatzungen aus dem ganzen Bundesland reisten dazu nach Ardagger.

Zillenfahren erfordert Kraft

Beim Bewerb müssen die Feuerwehrleute die Zille mit einer Stange vom Ufer wegstoßen, einen Parcours absolvieren, die Zille wenden und vor allem kräftig rudern. Und das kostet Kraft: „Das Stangeln ist super, das geht sehr einfach, aber das Rudern ist am anstrengendsten. Da bist du dann erledigt“, sagt Dominik Kieninger von der Feuerwehr Paudorf, der nach dem erledigten Parcours sichtlich erschöpft aus der Zille steigt. Für die Runde auf der Donau brauchen die Teilnehmer in ihren Zillen zwischen sechs und acht Minuten, die Schnellsten schaffen es in etwa fünf Minuten. Antreten kann man zu zweit in einer Zille oder allein.

„Natürlich geht es darum, wer am schnellsten ist, aber eigentlich bereiten sich die Kameradinnen und Kameraden hier für den Einsatz vor“, sagt Josef Angelmayer. Den Feuerwehrleuten in Ardagger ist eine solche Notsituation nicht fremd: Auf jener Insel, auf der die Fans den Zillenfahrern zujubelten, stand vor etwa fünf Jahren das Wasser der Donau acht Meter hoch.

Miriam Steiner, noe.ORF.at

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