Voll im Trend: E-Scooter werden immer beliebter

Elektro-Tretroller - sogenannte E-Scooter - liegen derzeit voll im Trend. Neben Metropolen wie Wien sind diese Roller immer öfter in kleineren Städten zu sehen. Auch in Niederösterreich werden sie immer beliebter, vor allem bei Pendlern.

Die Kunden seien sehr verschieden und zwischen zwölf und 90 Jahre alt, sagt Peter Nejedly, der in seinem Geschäft in Baden E-Scooter verkauft. „Es sind sehr viele Pendler, die in die Arbeit fahren. Gerade im Raum Wien, wo die Scooter für die sogenannte letzte Meile verwendet werden. Um vom öffentlichen Verkehrsmittel in die Arbeit zu kommen oder von zu Hause zur Bahn. Aber auch Camper, die ihre Roller im Auto transportieren, zählen zu unseren Kunden“, so Nejedly. Im Durchschnitt bezahlt man für einen E-Scooter - je nach Ausstattung - zwischen 600 und 1.500 Euro. Nach oben gebe es keine Grenzen, sagt der Händler.

E-Scooter im Vergleich

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Gehsteig oder Fahrbahn, das ist die Frage

Da das Angebot immer größer wird, steigt bei vielen Nutzern die Verunsicherung. Vor allem bei der Frage, auf welcher Verkehrsfläche man mit seinem Roller unterwegs sein darf. Armin Kaltenegger, Leiter der Rechtsabteilung beim Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), will in diesem Bereich verstärkt Aufklärungsarbeit leisten. "Es gibt drei Gruppen. Zum einen klappbare Geräte, das waren früher Micro-Scooter, die jetzt einen Elektromotor haben. Diese müssen auf dem Gehsteig fahren“, so der Experte.

E-Scooter im Vergleich

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Klappbarer E-Scooter auf dem Gehsteig

Die leistungsstärkeren E-Scooter gelten offiziell als Elektrofahrräder. „Diese haben einen Sitz, wiegen mehr als 20 Kilogramm und fahren bis zu 25 km/h“, erklärt Armin Kaltenegger. Mit ihnen sollte man auf Radfahrflächen unterwegs sein.

Geräte, die Geschwindigkeiten von mehr als 25 bis 40 km/h erreichen, gelten als Elektro-Mopeds. „Das bedeutet, sie brauchen ein Kennzeichen, eine Versicherung und sie sind ausschließlich auf der Straße zu benützen“, so der Rechtsexperte vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Unfallstatistik nur geringfügig gestiegen

Die Zahl der Unfälle sei durch den Boom bei Elektro-Tretrollern nur geringfügig gestiegen, heißt es. Allerdings seien die Unfälle mit solchen elektrobetriebenen Fahrzeugen in der Regel etwas schwerer als bei anderen. „Das liegt am größeren Gewicht, am längeren Bremsweg und an der größeren Geschwindigkeit und Reichweite“, sagt Verkehrsrechtsexperte Kaltenegger.

Beobachtungen hätten gezeigt, dass E-Scooter viele Vorteile für Nutzer haben, allen voran eine Erweiterung der eigenen Mobilität. Dennoch rät der Experte, vor einem Kauf gut zu überlegen, welche Anforderungen man an das Gefährt hat und auf welchen Verkehrsflächen man sich bewegen will.