Die Nussknacker aus Bergland

In Bergland (Bezirk Melk) ist seit knapp zwei Jahren eine Nussknackanlage in Betrieb. In einer Saison werden dort bis zu 300 Tonnen Walnüsse aufgeknackt und verarbeitet. Angeliefert werden die Nüsse von Privatpersonen.

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„Guten Morgen Niederösterreich“, 22.10.2018

Etwa 75 Kilogramm Nüsse ist die Jahresernte, die man von einem großen Nussbaum erhält. Viele Menschen haben aber nicht mehr die Zeit, eine so große Menge von Nüssen aufzuknacken und zu verwerten.

Dieses Problem hatten auch Julia Taubinger und ihr Ehemann Marcus Schindelegger. Seit knapp zwei Jahren betreiben die Landwirte in Bergland nun eine Nussknackerei, die diese Arbeit für sie übernimmt. Während der Erntezeit im Herbst herrscht in der Firma Hochbetrieb.

„Die große Arbeit ist ja nicht das Einsammeln, sondern das Knacken. Und demnach ist das ein riesiges Potenzial, dass das, was bei uns am Boden liegt, wieder zur Verwertung kommt“, sagte Taubinger. Fünf Maschinen knacken, sortieren, reinigen, hacken und mahlen in der Lagerhalle Walnüsse. Eine Tonne Nüsse kann pro Tag die Anlage durchlaufen. Taubinger und Schindelegger entwickelten die Nussknackmaschine, die laut den Eigentümern eine der modernsten Knackanlagen Europas ist.

Pensionisten sind die größte Kundengruppe

Privatpersonen können ihre aufgeknackten Walnüsse entweder wieder mit nach Hause nehmen oder sie an Taubinger und Schindelegger verkaufen. Der Preis für das Aufknacken richtet sich nach der Menge sowie dem Reinheitsgrad und kommt auf circa zwei bis drei Euro pro Kilogramm.

Nussknacker Nüsse

Franz Crepaz

Julia Taubinger und Marcus Schindelegger betreiben ihr Unternehmen Nussland mittlerweile hauptberuflich

Bei einem Verkauf erhält man bis zu 1,80 Euro pro Kilogramm. Die Nussknacker beliefern mit der Ware dann Konditoreien, Restaurants und Ölerzeuger oder stellen selbst Produkte her.

„Der Großteil unserer Lieferanten sind Pensionisten, die oft mit ihren Enkelkindern kommen. Vielen Familien ist es schade um die Nüsse, wenn sie am Boden im Garten vor sich hin faulen“, sagte Taubinger. Die Kunden kommen aus Niederösterreich, Wien und der Steiermark. Damit sie nicht so weit fahren müssen, haben die Landwirte mittlerweile fünf Übernahmestellen, etwa in Mautern (Bezirk Krems) und in Perg (Oberösterreich).

Nina Pöchhacker, noe.orf.at

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