Kottan wird zum Objekt der Wissenschaft

Filme wie „Kottan ermittelt“ haben Regisseur Peter Patzak bekannt gemacht. Sein Werk kann nun wissenschaftlich erforscht werden. Das Archiv der Zeitgenossen der Donau-Universität Krems hat seinen „Vorlass“ angekauft.

60 Transportkisten voll mit Drehbüchern, Filmen, Drehplänen, Setlisten, Castingunterlagen, Korrespondenzen, Fotos, Filmplakaten und Filmrezensionen - all das übernahm das Archiv der Zeitgenossen der Donau-Universität in Krems in den vergangenen Tagen.

Peter Patzak macht seit 1967 Filme, die zum größten Teil österreichische Filmgeschichte schrieben, wie etwa der Streifen „Kassbach“ oder die Fernsehserie „Kottan ermittelt“, die gemeinsam mit Helmut Zenker entstand. Patzak arbeitet aber auch nach wie vor als Regisseur, Produzent, Drehbuchautor, Schriftsteller und Maler.

Gerade bei einem Filmemacher sei die Vorbereitung das Wichtigste, der Film selbst dann das Produkt der Entscheidungen davor, sagt die Leiterin des Archivs Christine Rigler. „Wo drehe ich, mit welchen Schauspielern drehe ich, welche Musik nehme ich. Das macht diesen Vorlass so interessant. Denn anders als ein Schriftsteller ist ein Filmregisseur ein Teamplayer. Viele Entscheidungsprozesse, die zum Werk gehören, können nun aufgearbeitet werden“, so Rigler.

Vereint mit Werken von Freunden

Im Archiv der Zeitgenossen werden als Vorlass bereits Manuskripte von Peter Turrini, Julian Schutting, Wolf D. Prix, Friedrich Cerha und Kurt Schwertsik wissenschaftlich betreut. Das bewog Regisseur Peter Patzak dazu, seinen Vorlass an die Donau-Universität Krems zu verkaufen, obwohl es weitere Angebote aus Wien oder Berlin gegeben hat, erklärte er am Mittwoch bei der feierlichen Übergabe in Krems: „Ausschlaggebend waren die fantastische Architektur hier in Krems, die gediegenen Archivräume und dass bereits viele Freunde von mir hier mit ihrem Vorlass vertreten sind.“

Patzak mit starkem Bezug zu Niederösterreich

Das Land Niederösterreich ermöglichte den Ankauf des Vorlasses. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) lobte bei ihrer Festrede im Kino im Kesselhaus an der Donau-Universität Krems den starken Niederösterreich-Bezug im künstlerischen und persönlichen Weg Peter Patzaks. „Er wohnt wie ich in Klosterneuburg, einem wunderschönen Ort. Hier findet er die Ruhe, um kreativ sein zu können. Er schafft es auch immer wieder, Niederösterreich als Drehort zu wählen.“

„Im Kreis der Iris“, „Die Wasserfälle von Slunj“ oder auch „Kottan ermittelt“ sind nur einige der Filme, die Szenen enthalten, die in Niederösterreich gedreht wurden. Peter Patzak ist nicht nur erfolgreicher Regisseur und Filmproduzent. Er ist auch Maler und Schriftsteller. Auch aus diesem Schaffensbereich befindet sich nun Material im Archiv der Zeitgenossen.

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