Klimawandel fordert Gemeinden zum Handeln

Der diesjährige Sommer war der viertwärmste der 252-jährigen österreichischen Messgeschichte. Das stellt laut der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich vor allem Gemeinden vor Herausforderungen wie etwa Trockenheit und Hitze.

In Niederösterreich waren die Monate Juni, Juli und August um 2,3 Grad Celsius wärmer als in einem durchschnittlichen Sommer. Gleichzeitig gab es um acht Prozent weniger Niederschläge. Diese Entwicklungen führen dazu, dass auch Gemeinden immer öfter Maßnahmen ergreifen, um sich gegen den Klimawandel und extreme Wetterereignisse zu rüsten.

Abschattungssysteme gegen extreme Hitze

Hilfe bietet die Energie- und Umweltagentur Niederösterreich (eNu). Gemeinsam mit teilnehmenden Gemeinden versucht sie, Strategien und Lösungen zu entwickeln, um die Folgen des Klimawandels erträglicher zu machen. Diese Lösungen können von Region zu Region ganz unterschiedlich aussehen: Um beispielsweise Siedlungen vor lokalen Überschwemmungen bei starken Regenfällen zu schützen, werden Modelle simuliert. Sie sollen zeigen, welche Gebäude besonders gefährdet sind.

Ernteschäden

ORF.at/Roland Winkler

Die Trockenheit führte im Sommer zu erheblichen Ernteausfällen

Aber auch die Hitze machte vielen Menschen im Sommer zu schaffen. Insbesondere für ältere Menschen können anhaltend hohe Temperaturen zu gesundheitlichen Problemen führen. In St. Pölten gab es heuer mehr als doppelt so viele Tage, an denen das Thermometer die 30-Grad-Celsius-Marke knackte wie noch in den Jahren 1981 bis 2010. Aus diesem Grund versucht die Energie- und Umweltagentur Niederösterreich Abschattungssysteme zu konzipieren: Mit Markisen oder Bäumen sollen Innenräume besser kühl gehalten werden.

Intensive Zusammenarbeit mit 44 Gemeinden

Gemeinden, die ein Interesse an einer Zusammenarbeit mit der eNu haben, können sich direkt an die Agentur wenden. Die Unterstützung kann je nach Anliegen variieren. Während sich 44 der 573 niederösterreichische Gemeinden in einer intensiven Zusammenarbeit im Rahmen des „e5“-Programmes engagieren, sind auch individuelle Beratungen bei Sanierungen von beispielsweise Parkplätzen möglich.

Neben den Gemeinden haben auch Privatpersonen die Möglichkeit, sich kostenlos beraten zu lassen, wenn es um die Berücksichtigung des Klimawandels bei der Restaurierung von Fassaden oder neuen Fenstern geht. Bei Terminen am Wohnort des zu Beratenden ist ein Fahrkostenbeitrag in Höhe von 30 Euro zu bezahlen.

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