Jäger sind gegen allgemeine Beißkorbpflicht

Bei den Feierlichkeiten anlässlich der Hubertusmesse im Stift Seitenstetten (Bezirk Amstetten) drehte sich am Sonntag alles um den Hund. Der Landesjagdverband sprach sich gegen eine allgemeine Beißkorbpflicht für Hunde aus.

Da speziell Jagdhunde gut ausgebildet seien und daher keine Gefahr für Menschen darstellen würden, halte man nichts von einer allgemeinen Beißkorbpflicht in der Öffentlichkeit, erklärte Landesjägermeister Josef Pröll. Diese war im Zusammenhang mit Hundeangriffen auf Kleinkinder auch in der Öffentlichkeit diskutiert worden - mehr dazu in Experten fordern Ausbildung für Hundehalter (noe.ORF.at; 24.10.2018).

„Wir brauchen an solche Dinge gar nicht denken, weil wir in der Jagd überhaupt keine Probleme haben mit den Hunden und sie in der jagdlichen Praxis auch unverzichtbar sind“, so Pröll. Unabhängig von der Jagd sieht Pröll alle Hundehalterinnen und Hundehalter gleichermaßen in der Verantwortung, für eine ausreichende Erziehung ihrer Tiere zu sorgen und damit Unfälle zu vermeiden.

04.11.18 Jäger Landesjagdverband Beißkorbpflicht Wolf

ORF NÖ

Bei der Hubertusfeier in Seitenstetten ging es um aktuelle Jagdthemen

Bei der diesjährigen Hubertusmesse des Landesjagdverbandes waren besonders viele Hunde anzutreffen, weil die Vierbeiner als Jagdbegleiter in den Mittelpunkt der Feierlichkeiten gestellt wurden. In Zeiten der zunehmenden Technisierung der Jagd würde der Hund helfen, die Traditionen aufrecht zu halten und Eigenschaften besitzen, die durch Technik nicht zu ersetzen wären, hieß es bei den Feierlichkeiten.

Jäger sehen keinen Platz für Wolf in Niederösterreich

Auch der Wolf, der in Niederösterreich mittlerweile wieder vermehrt gesichtet wurde und bereits nachweislich Nutztiere riss, war Thema vieler Gespräche in Seitenstetten. Im Gegensatz zum Hund, sei für seinen nächsten Verwandten - den Wolf - aber kein Platz in Niederösterreich, betonte Pröll gegenüber noe.ORF.at. „Wir hatten den Wolf über Jahrzehnte und Jahrhunderte nicht. Für mich gehen der Mensch und die Wirtschaft über dieses Wildtier. Der Wolf braucht einen sehr großen Lebensraum und den gibt es in Niederösterreich für ihn nicht“, sagte Pröll.

Im Gegensatz zu Finnland, Schweden, der Slowakei oder Rumänien sei Österreich laut Einschätzung des Landesjagdverbands zu dicht besiedelt, um den wieder zunehmenden Wolfsbestand weiter wachsen zu lassen. Daher wird die Änderung des Jagdgesetzes vom September begrüßt, die Vergrämungsmaßnahmen vorsieht und den Abschuss von jenen Wölfen erlaubt, die als problematisch eingestuft werden - mehr dazu in Gesetzesänderung für Wolfsabschuss beschlossen (noe.ORF.at; 21.9.2018).

Der Landesjagdverein verweist auf Fehler in der Vergangenheit, die dazu geführt hätten, dass die hohen Bestände der geschützten Biber und Fischotter zu Problemen in der Forst- und Teichwirtschaft geführt hätten. Beim Wolf könne das nun im Vorfeld verhindert werden.

Links: