Verkehrsaktion macht Kinder fit für Schulweg

In den sinkenden Unfallzahlen auf niederösterreichischen Schulwegen sieht das Kuratorium für Verkehrssicherheit einen Erfolg. Bei der Aktion „SUSAS“ lernen Schulkinder, wie sich ein Unfall anfühlt und wie man ihn vermeidet.

In Niederösterreich gab es im vergangenen Jahr 94 Unfälle auf Schulwegen. Ein Todesfall ereignete sich glücklicherweise schon seit Jahren nicht. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) sieht diese Entwicklung sehr positiv. KVF-Expertin Sabine Kaulich erkennt dennoch weiteren Handlungsbedarf: „94 Unfälle sind 94 verletzte Kinder zu viel. Verkehrssicherheit am Schulweg bleibt weiterhin ein wichtiges Thema.“

Kinder fahren am Scooter-Parcours

Kuratorium für Verkehrssicherheit/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Kinder üben sicheres Fahren auf dem Scooter-Parcours

Die Aktion „Schüler und Sicherheit am Schulweg“ (SUSAS) findet bereits seit 20 Jahren statt. Dieses Jahr läuft die Aktion in den Bezirken Bruck an der Leitha, Wiener Neustadt, Horn und Zwettl. Die Kinder haben dabei die Möglichkeit, Verkehrssicherheit durch Ausprobieren zu lernen. Auf einem Scooter-Parcours und einem Radfahr-Parcours können sich die Kinder mit Unterstützung ausprobieren.

Simulierte Unfälle

Eine weitere Station ist der Aufprallsimulator. Ein Auto auf einem Schienengestell schnellt dabei einige Meter nach vorne und prallt gegen ein Hindernis. Die Kinder werden zuvor sorgfältig angegurtet. Sie sollen durch diese Erfahrung lernen, wie wichtig das Tragen eines Sicherheitsgurtes ist. Auch Busunternehmen aus der Umgebung werden miteinbezogen. Verhalten im Schulbus und auch an der Bushaltestelle wird trainiert. Gefahrensituationen werden dabei mit einer Puppe dargestellt, sodass die Kinder sehen, was ihnen passieren kann.

Schulkinder probieren den Aufprallsimulator aus

Kuratorium für Verkehrssicherheit/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Diese Kindern lernen, wie wichtig es ist, sich anzuschnallen

„SUSAS“ ist eine gemeinsame Aktion des KFV, des Landes Niederösterreich und der Polizei. Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) will in Zukunft vor allem alternative Schulwege stärken: „Es geht mir auch darum, ein Bewusstsein für Umweltfreundlichkeit am Schulweg zu schaffen. Statt das Elterntaxi zu wählen, sollte vermehrt das Fahrrad, der Scooter oder der Fußweg genutzt werden.“

Auch der niederösterreichische Bildungsdirektor Johann Heuras hält den Schulweg mit dem Auto nicht für die beste Lösung: „Mir ist wichtig, das Bewusstsein der Kinder und ihre Eigenverantwortung zu wecken. Sie sollen Gefahrenpotenziale selbstständig erkennen und so den Weg in die Schule und wieder nach Hause alleine und sicher zurücklegen können.“

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