Pflege: Gemeindebund will Angehörige entlasten

Der niederösterreichische Gemeindebund drängt auf eine finanzielle Entlastung für pflegende Angehörige. Präsident Alfred Riedl (ÖVP) forderte, dass die Zeit für die Pflege von Angehörigen für die Pension angerechnet wird.

Der Hintergrund für den Vorschlag des niederösterreichischen Gemeindebundes ist die Abschaffung des Pflegeregresses. Denn seither sind die Anmeldungen für Plätze in den Landespensionistenheimen massiv gestiegen. Das müsse gebremst werden, sagte Riedl, der auch Präsident des Österreichischen Gemeindebundes ist, gleichzeitig müssten aber auch jene Angehörigen, die ein Familienmitglied pflegen, entlastet werden.

Dafür gebe es gute Gründe. „Wenn ich Familienmitglieder habe, die volkswirtschaftlich eine Riesenleistung erbringen, nämlich einen Angehörigen pflegen - ab der Pflegestufe 4, wo er ja nicht mehr mobil ist - dann bringt der eine gesellschaftliche Leistung, wo ein anderer, der nur ins Heim gebracht wird, ein Zigfaches kostet und die Allgemeinheit belastet“, erklärte Riedl am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in St. Pölten.

Pflege 24-Stunden-Betreuung

APA/Helmut Fohringer

Familienmitglieder, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen, sollen entlastet werden, fordert der niederösterreichische Gemeindebund

Pflege soll für Pension angerechnet werden

Um daher die Heime einerseits und die pflegende Angehörigen andererseits zu entlasten, werden zwei Möglichkeiten vorgeschlagen. Es brauche Unterstützung, damit Menschen so lange wie möglich zu Hause gepflegt werden können. In diesem Zusammenhang forderte Riedl, dass die Zeit für die Pflege von Angehörigen ab Pflegestufe 4 für die Pension angerechnet wird. Für Pensionisten, die Angehörige pflegen, soll es eine Erhöhung geben.

Wie hoch die Zuwendungen ausfallen können, müsse noch verhandelt werden. Das Modell bezeichnete er als fair und gerecht. Er gehe davon aus, dass es noch heuer auch von Seiten der Bundesregierung zu einer intensiven Debatte über die Lösung der Pflegeproblematik kommen werde. Er werde das Modell der Unterstützung für Familien jedenfalls in der Diskussion deutlich vertreten, betonte Riedl.

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