Heimat als Orientierung in der globalen Welt

Im Festspielhaus St. Pölten hat Donnerstagabend der Festakt zur Feier des Heiligen Leopold stattgefunden. Im Zentrum stand die Heimat, die gerade in einer globalen Welt Orientierung bieten kann, sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner (ÖVP).

Als Gastredner zum Festakt des Landespatrons war Karl-Theodor zu Guttenberg eingeladen. Der ehemalige deutsche Minister und internationale Berater blickt derzeit mit Sorge auf Europa, denn nicht überall funktioniere das Zusammenspiel zwischen Regionalität und Internationalität. Das sei aber Voraussetzung dafür, „einige Dämonen, die wirklich geworden sind, an die Seite zu drängen.“ Denn diese würden „das Ungleichgewicht dieser beiden Aspekte populistisch und nationalistisch aufgreifen und damit ein Höchstmaß an Unsicherheit schaffen.“

Landesfeiertag Festspielhaus Mikl-Leitner

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Der ehemalige deutsche Minister Karl-Theodor zu Guttenberg sprach über die Chancen durch Regionalität und Internationalität

Für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sind es wiederum Heimat und Sprache, die in einer immer globaleren und digitaleren Welt Orientierung geben können. Eine Voraussetzung dafür sei aber, dass man aufeinander Rücksicht nimmt und schaut. „Wo der Alltag immer anonymer wird, vieles virtueller, die Wirtschaft globaler und das Leben digitaler, da dürfen wir den einzelnen Menschen nicht aus den Augen verlieren. Weder als Nachbarin oder Nachbar, noch als Kollegin oder Kollegen und besonders nicht als Mitmensch.“

Heimat: Vom Kirschbaum bis nach Europa

Unter den Festgästen hatte das Wort Heimat für jeden eine etwas andere Bedeutung. Aus der Heimat heraus international denken - dabei sei die Kirche immer schon global gewesen, betonte der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz: „Wir sind das größte globale Unternehmen, sag ich jetzt einmal - und als solches wissen wir uns innerlich in Gott verwurzelt.“

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Zum Festakt kamen zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Medien

Für Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) ist Heimat „eine Umgebung, die einem viel bedeutet, von der man Kraft schöpft und die gleichzeitig aber das Selbstverständnis und das Selbstvertrauen gibt offen zu sein für das was einen umgibt.“ Oft sind das auch ganz kleine Plätze, wie der St. Pöltner Bürgermeister, Matthias Stadler (SPÖ), verrät: „Das ist meine Bank unter meinem Kirschbaum. Wenn ich nachdenke und wenn ich Entscheidungen treffe, wenn ich die Zeit habe, dann verbring ich die Zeit dort.“

Schauspielerin Erni Mangold brachte hingegen den europäischen Gedanken ist Spiel. Heimat sei für sie Europa: „Entweder man ist ein Europäer oder man ist keiner. Ich kann nur sagen, wenn wir keine Europäer sind, wenn wir das immer weiter wegdrängen, kommen wir in die Katastrophe.“

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