Retrospektive zu Kirkeby in Kunsthalle Krems

Per Kirkeby zählt in der Malerei zu den bedeutendsten Künstlern. Die Kunsthalle Krems gedenkt des im Mai verstorbenen Dänen mit einer Ausstellung. Ebenfalls eröffnet wird die erste Schau einer neuen Veranstaltungsreihe.

Der Däne Kirkeby war als Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter tätig. Die Schau in der Kunsthalle Krems war ursprünglich zu seinem 80. Geburtstag geplant, doch Kirkeby verstarb heuer im Mai. „Nun gedenken wir mit unserer Schau eines der größten Künstler unserer Zeit“, sagte Florian Steininger, der künstlerische Direktor der Kunsthalle Krems und Kurator der Schau.

Die Ausstellung wird am Samstag eröffnet und zeigt einen Querschnitt seines Schaffens sowie selten gezeigte Arbeiten. Dazu zählen etwa Übermalungen fremder Werke. Kirkeby galt als bedeutendster Vertreter der dänischen Gegenwartskunst. Seine Werke schafften es aus seinem Atelier auf der kleinen dänischen Insel Laesoe in die Londoner Tate und das Museum of Modern Art in New York.

1993-95
Backsteinskulptur im Skulpturengarten im Minoritenkloster
Ziegelstein

Per Kirkeby Estate Courtesy Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf, Köln & New York, Foto: Sascha Osaka / NÖ Festival

In der Ausstellung werden auch die Entwurfsskizzen für die Backsteinskulptur in Krems-Stein gezeigt

Minimalistische Skulpturen aus Backstein

Kirkeby studierte Geologie und unternahm Expeditionen nach Grönland. Landschaft und Natur sind auch die vorherrschenden Motive in seinen Gemälden - verbunden mit abstrakter Malerei. International bekannt ist Kirkeby für seine Backsteinfiguren. Eine davon steht auch seit 1993 im Skulpturengarten der Minoritenkirche in Krems-Stein.

Gleichzeitig mit der Kirkeby-Ausstellung startet eine neue Veranstaltungsreihe in der Kunsthalle. Beim Programm „AIR - Artist in Residence Niederösterreich“ können internationale Künstler eine Zeit lang in Krems leben und arbeiten. Die französische Künstlerin Perrine Lacroix beschäftigte sich während ihres Aufenthalts in Krems mit dem Aufbau von Kunstausstellungen. Sie ist die erste der Stipendiaten des „AIR“-Programms, die eine eigene Ausstellung in der Kunsthalle bekommt.

Ausstellung über Kunst in Krems

In „Kontext(e)“ zeigt Lacroix Foto- und Videoaufnahmen der Sanierung der Kunsthalle Krems und öffentliche Kunst in der Stadt. „Das Werk von Perrine Lacroix ist konzeptuell und medial vielfältig und reicht von Zeichnungen über die Fotografie und das Video bis zur Installation. Die Arbeiten haben meist eine soziale Bedeutungsebene“, sagte Steininger, der auch Direktor des „AIR“-Programms ist.

Die soziale Ebene sieht man beispielsweise in einer Installation monochromer rechteckiger Felder zu den Geschehnissen des Zweiten Weltkriegs. In ihrer Auseinandersetzung mit der Geschichte der Stadt Krems stieß Lacroix auf die „Kremser Hasenjagd“, bei der am 6. April 1945 politische Gefangene der Haftanstalt Krems-Stein zuerst entlassen und dann von Nationalsozialisten gejagt und in Massenerschießungen getötet wurden. Die Installation ist ein Memorial für die Opfer dieser Nacht.

Die Ausstellungen zu Kirkeby und Lacroix sind zur Eröffnung am Samstag frei zugänglich. Von Wien fährt an diesem Tag um 17.00 Uhr ein Shuttlebus nach Krems und um 22.00 Uhr retour. Die Ausstellungen sind bis 10. Februar 2019 zu sehen.

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