Dreiste Betrügereien vor Weihnachten im Internet

Gerade in der Vorweihnachtszeit treiben viele Internetbetrüger ihr Unwesen. Die Arbeiterkammer Niederösterreich und das Landeskriminalamt warnen etwa vor gefälschten E-Mails, die einem Geld oder Sonderangebote versprechen.

Mehr als 1.800 Euro Steuergutschrift verspricht etwa ein E-Mail mit dem Titel „Ihre Steuerrückzahlung“, das derzeit viele niederösterreichische Userinnen und User erhalten. Auf den ersten Blick wirkt das E-Mail völlig authentisch wie jenes von FinanzOnline. Doch der mitgeschickte Link diene nur dazu, den Opfern Ihre Kontodaten herauszulocken, warnt die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ): „Geben Sie keine Daten bekannt, sondern löschen Sie das E-Mail sofort“, warnt AKNÖ-Präsident Markus Wieser.

Besondere Vorsicht sei immer dann geboten, wenn Geld versprochen wird oder Banken und Kreditkartenfirmen nach vertraulichen Daten fragen. Um sich zu schützen, soll man auch keine Links und Anhänge aus verdächtigen Mails öffnen, warnt auch das Landeskriminalamt.

Warnung vor Schnäppchen und Gutscheinen

Cybercrime-Experte Tom Wannenmacher vom Verein Mimikama rät in diesem Zusammenhang, bei unwahrscheinlich günstigen „Weihnachts-Angeboten“ aufzupassen. Die eigens dafür eingerichteten Onlineshops seien oft sehr professionell gestaltet. Das mache es schwieriger, den Tätern auf die Schliche zu kommen. Der Experte rät daher, die jeweiligen Anbieter zu kontaktieren und im Zweifelsfall die Finger davon zu lassen. „Es hat niemand etwas zu verschenken. Oft reicht es, auf sein Bauchgefühl zu hören“, so Wannenmacher gegenüber noe.ORF.at.

Internetbetrug

dpa/ Oliver Berg

Erpressung im Internet sei derzeit eine weitere dreiste Betrugsmasche, so der Experte. Man erhält ein E-Mail, in der behauptet wird, man sei über die Webcam aufgenommen worden, als man „Schmuddel-Filmchen“ gesehen habe. Will man nicht, dass diese Videos oder Bilder veröffentlicht werden, müsse man einen Geldbetrag überweisen. Darauf sollte man keinenfalls eingehen, sagte Tom Wannenmacher: „Es gibt keine Videoaufnahmen. Sollte der Nutzer zahlen, dann kommt das Geld bei den Gaunern an, aber es ändert nichts daran, dass es keine Videos gibt.“

Aber auch der Nachrichtendienst WhatsApp sei eine beliebte Plattform für „Datenfischer“, meint der Experte. Zurzeit wären viele „Gutscheine“ im Umlauf, die erst dann aktiviert würden, sobald man die Nachricht an mindestens zehn Freunde weitergeleitet hat. Auch wenn die Täter hier nicht direkt Geld von ihren Opfern erpressen, werden zahlreiche Daten gesammelt, die später verkauft werden.

Im Zweifelsfall bei der Polizei nachfragen

Der Experte rät, verdächtige E-Mails genau zu prüfen und „unwahrscheinlichen“ Schnäppchen skeptisch gegenüberzustehen. Ein weiterer Tipp: Den ersten Absatz eines Mails in einer Suchmaschine eingeben, denn oft ist man nicht der Erste, der danach sucht. Zudem wurde in manchen Fällen über diese Betrugsmasche bereits berichtet. Im Zweifelsfall kann man sich bei der nächsten Polizeiinspektion melden.

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