Polizei ermittelt nach Explosion bei Perchtenlauf
Bei der Explosion des Knallkörpers in seiner rechten Hand hat der 16-Jährige zwei Finger verloren. Ein dritter Finger wurde wieder angenäht. Laut Polizeisprecher Johann Baumschlager könnte das Perchtenkostüm den jungen Mann vor noch Schlimmerem bewahrt haben: „Das Glück, wenn man so sagen kann, war, dass er eine Maske getragen hat, denn offensichtlich dürfte der Böller senkrecht explodiert sein.“
Im Moment gehen die Ermittler davon aus, dass derjenige, der am Samstag Bengalen aus einer Tasche an alle Perchten verteilt hat, nichts von dem Böller in der Tasche gewusst habe. Geklärt wird jetzt, wo dieser Böller erworben wurde, wer hat ihn erworben und wie ist er in diese Tasche dieses Helfers gekommen war, erklärt Polizeisprecher Johann Baumschlager. Der Jugendliche wird im Universitätsklnikum St. Pölten behandelt.
Perchtenlauf wurde abgebrochen
Kurz vor 19.00 Uhr setzten sich die Perchten am Samstagabend in Ramsau in Richtung Hauptplatz in Bewegung. Ein Helfer teilte bengalische Feuer aus, einem 16-Jährigen drückte er allerdings einen Böller in die Hand. „Wir gehen davon aus, dass der als Percht verkleidete Jugendliche nicht sehen konnte, was er da in die Hand bekommt. Ob auch der Helfer nicht wusste, was sich in dem Behältnis befand, müssen jetzt unsere Kollegen von der Polizeiinspektion Hainfeld klären“, sagt der Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich, Johann Baumschlager.
Der Böller explodierte in der rechten Hand des 16-Jährigen und riss ihm mehrere Finger weg. Der Jugendliche wurde mit dem Notarztwagen in das Krankenhaus nach St. Pölten gebracht. „Unsere Beamten waren vor Ort, haben den Knall auch wahrgenommen und die Unfallstelle sofort abgesichert“, so Baumschlager. Alkohol war bei beiden Beteiligten - dem 16-Jährigen und dem 45-jährigen Helfer - „offensichtlich nicht im Spiel“, so der Polizeisprecher. Der Perchtenlauf in Ramsau wurde nach dem Vorfall sofort abgebrochen. Die Ermittlungen der Polizei sind angelaufen. Die Polizei appelliert einmal mehr an die Teilnehmer von Perchtenläufen oder ähnlichen Umzügen, mit pyrotechnischen Gegenständen besonders vorsichtig umzugehen.