Nobelpreisträger kommt nach Heidenreichstein
John Maxwell Coetzee wurde 2003 mit dem weltweit wichtigsten Literaturpreis ausgezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt war der 1940 in Kapstadt geborene Autor bereits seit Jahrzehnten einem internationalen Publikum bekannt. Genauer gesagt seit seinem Debüt „Dusklands“ 1974, in dem er erstmals das Thema Kolonialismus, das Südafrika seit Jahrhunderten prägt, verarbeitete.
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Für „In the Heart of the Country“ gewann er drei Jahre später Südafrikas wichtigsten Literaturpreis, für „Waiting for the Barbarians“ (1980) und „Disgrace“ (1999) wurde er zudem gleich zweimal mit dem renommierten britischen Booker Prize. Die schwierige politische Situation seines Heimatslandes zog sich durch sein Werk. Die Schwedische Akademie der Wissenschaften würdigte Coetzee in ihrer Nobelpreis-Begründung als jemand, der „in zahlreichen Verkleidungen die überrumpelnde Teilhabe des Außenseitertums darstellt.“ Seit 2002 lebt der Schriftsteller in Australien, mittlerweile ist er auch australischer Staatsbürger.
Programm rund um Coetzees Werk
Am 22. und 23. März wird Coetzee als 13. Ehrengast in der Geschichte von „Literatur im Nebel“ in Heidenreichstein empfangen. Die Waldviertler Gemeinde werde dadurch „erneut zum Zentrum des internationalen Literaturgeschehens“, schreiben die Organisatoren auf der Website des Festivals. Das Werk des Nobelpreisträgers „wird zwei Tage lang Gegenstand zahlreicher Lesungen, Gespräche und Diskussionen sein, mit heimischen und internationalen Autoren, Schauspielern, Philosophen und Wissenschaftlern.“ Das vollständige diesjährige Festivalprogramm soll Mitte Februar feststehen, verspricht das Organisationsteam.
Links:
- Heidenreichstein: Hommage an Herta Müller (noe.ORF.at; 15.4.2018)
- „Literatur im Nebel“ mit Herta Müller eröffnet (noe.ORF.at; 14.4.2018)
- Festival „Literatur im Nebel“