Premiere für den Zigeunerbaron in Baden

Ein mittelloser junger Mann heiratet ein Mädchen blaublütiger Herkunft. In Johann Strauss Operette „Zigeunerbaron“ wird die freie Liebe gefeiert. Premiere hat das Stück im Stadttheater Baden am 15. Dezember.

„Ja, das alles auf Ehr“, „Schatzwalzer“ oder „Ja, das Schreiben und das Lesen“ sind einige der weltbekannten Melodien aus „Der Zigeunerbaron“. Im Stadttheater Baden ist die Operette von Walzerkönig Johann Strauss (Sohn) von 15. Dezember bis 31. Jänner zu sehen.

Das Stück aus dem Jahr 1885 handelt von freier Liebe und Beziehungen, die über gesellschaftliche Klasse hinweg reichen. Die Hauptfigur Sandor Barinkay (Sebastian Reinthaller) kehrt aus dem Krieg zurück und sieht, dass ihm die Güter seiner Familie von einem Schweinezüchter weggenommen wurden. Er hält um die Hand der Tochter des Schweinezüchters an, die ihn wegen seiner Mittellosigkeit zurückweist.

zigeunerbaron

Lukas Beck

Sebastian Reinthaller und Regina Riel stehen im Stadttheater Baden auf der Bühne

Er müsse mindestens ein Baron sein, verlangt die Tochter des Züchters. Das wird Barinkay wenig später auch: Die Zigeuner machen ihn zu ihrem „Baron“. Er verliebt sich in Saffi (Regina Riel), die Pflegetochter einer Zigeunerin. Als Barinkay erfährt, dass Saffi eigentlich die Tochter des ehemaligen türkischen Paschas ist, hält er sich selbst für unwürdig und zieht wieder in den Krieg.

Der Krieg geht siegreich zu Ende, Barinkay hat sich vor dem Feind ausgezeichnet. Er erhält alle seine Güter zurück und wird zum Baron geadelt. Er findet mit Saffi sein Glück – „Der Dompfaff’, der hat uns getraut“ heißt es im Stück. Regina Riel spielt Saffi: „Sie gehört dem niedersten Stand in der Gesellschaft an. Barinkay setzt damit ein klares Zeichen der ‚freien Liebe‘. Er lässt sich von niemandem die geltenden gesellschaftlichen Normen aufzwängen.“

Drei Akte bis zur wahren Liebe

Inszeniert wird das Stück von Volker Wahl und Michaela Ronzoni. Sebastian Reinthaller, der den Zigeunerbaron spielt, gefällt an seiner Rolle besonders, dass sie eine Wandlung durchmacht: „Zunächst umwirbt er eine Frau‎, die ihm für die Zukunft in seiner neuen Heimat nützlich sein könnte, erkennt aber bald seinen Fehler und verliebt sich in die richtige Frau - eine Zigeunerin. Aber dies ist auch ein Trugschluss und es braucht drei Akte bis er sich zu seiner wahren Liebe bekennt.“

Der Zigeunerbaron gehöre zu den interessantesten und vielschichtigsten Hauptpartien der Operettenliteratur. Die Bühne Baden gastiert mehrmals pro Saison in anderen niederösterreichischen Theatern. Die Operette um Barinkay und Saffi ist am 14. März 2019 auch im Festspielhaus St. Pölten zu sehen.

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