Mehr Selbstbestimmung für Schulen

Mit 1. Jänner 2019 gilt in ganz Österreich das System der Bildungsdirektionen, die die Landesschulräte ablösen werden. Für Niederösterreich soll das mehr regionale Vernetzung und mehr Autonomie für die Schulen bringen.

In Niederösterreich wird seit Monaten an der Umsetzung der neuen Struktur gearbeitet. Schon im Februar wurde als erster Bildungsdirektor Österreichs Johann Heuras von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) für eine fünfjährige Periode angelobt. Heuras war zuvor drei Jahre lang Präsident des Landesschulrates.

Dass es sich bei dem Umbau nur um ein Austauschen von Türschildern handle, bestreitet Heuras vehement. Man habe fast im gesamten Vorjahr einen sanften Umbau der Behörde betrieben, auch personell. Und ein neues System vorbereitet. Auf diese Art und Weise soll die Bildung laut Heuras künftig noch stärker als bisher regionalisiert werden.

Bildungsregionen werden ausgeweitet

Die Bildungsregionen, die es jetzt schon für Pflichtschulen gibt, sollen ausgeweitet werden. Grundschulen bis hin zu höheren Schulen sollen stärker vernetzt und aufeinander abgestimmt werden. Die Abteilungsleiter für diese Bildungsregionen werden nun ausgeschrieben.

Außerdem kündigt Heuras an, dass es mehr Eigenständigkeit der einzelnen Schulen bei der Auswahl ihrer Lehrer geben werde. Die Schulinspektoren werde es künftig nicht mehr geben, sie sollen durch Qualitätsmanager ersetzt werden, was sich mittelfristig auf die Qualität des Unterrichts auswirken soll, so Heuras.

„Behutsame“ Änderungen geplant

Für Schülerinnen und Schüler, aber auch für Lehrerinnen und Lehrer sei der bisherige Umbau kaum spürbar gewesen, so der Bildungsdirektor. Im Laufe der Zeit soll sich jedoch einiges ändern. Laut Heuras wolle man „behutsam vorgehen“, um keine Verunsicherung zu erzeugen. Nun sei der nächste Schritt, auch pädagogische Neuerungen einzuführen.

Anders sei das in der Organisationsstruktur selbst, denn die Schulbehörde sei die einzige in Österreich, die als Bund-Land-Behörde konstruiert ist, erklärt Heuras. Das sei kompliziert, unter anderem bei der Finanzierung, die mit beiden Seiten geregelt und ausverhandelt werden müsse. Trotz aller Hürden ist die Behörde nun fertig aufgestellt und nimmt nun ihre Arbeit auf.

Robert Salzer, noe.ORF.at

Links: