Böllerunfall: Prozess endet mit Diversion

Der Prozess nach einem Böllerunfall bei einem Perchtenlauf im Dezember hat am Dienstag mit einer Diversion geendet. Die fünf Angeklagten müssen gemeinnützige Arbeit erbringen. Ein 16-Jähriger hatte bei dem Unfall drei Finger verloren.

Wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung mussten sich ein 45 und 24 Jahre alter Mann sowie ein 15-jähriger und zwei 16-jährige Jugendliche in St. Pölten vor dem Richter verantworten. Den Männern bzw. Jugendlichen wurde vorgeworfen, beim Perchtenlauf in Ramsau (Bezirk Lilienfeld) mit einem illegal gekauften Böller einen Jugendlichen schwer verletzt zu haben. Der Prozess endete mit einer Diversion. Die Beschuldigten müssen in den nächsten Monaten bis zu 160 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

Perchtenlauf Percht Symbolfoto

APA/Barbara Gindl

Der Perchtenlauf Anfang Dezember wurde nach dem Vorfall sofort abgebrochen

Der Vorfall sorgte Anfang Dezember für großes Aufsehen. Bei der Explosion des Knallkörpers verlor ein 16-Jähriger zwei Finger. Ein dritter Finger konnte wieder angenäht werden. Das Perchtenkostüm des jungen Mannes dürfte ihn laut Polizei noch vor Schlimmerem bewahrt haben. Der Umzug wurde nach dem Vorfall sofort abgebrochen. Laut den Veranstalter herrschte bei allen im Verein große Bestürzung.

Knallkörper illegal gekauft

Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die pyrotechnischen Gegenstände zwei Wochen zuvor in Tschechien gekauft wurden. Neben den bengalischen Feuern sollen die Beschuldigten auch sechs Böller gekauft haben, fünf davon wurden offenbar bereits vor dem Perchtenlauf angezündet. Der sechste rutschte jedoch laut Polizei zu den bengalischen Feuern dazu. Beim Umzug wurde dieser dann ebenfalls ausgeteilt, von einem 45-jährigen Helfer angezündet und dem Jugendlichen in die Hand gedrückt.

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