SPÖ NÖ warnt vor Rückschritten in Frauenpolitik

Der Kampf für die Gleichberechtigung der Frauen muss weitergehen. Das wurde von der SPÖ bei einer Veranstaltung anlässlich des bevorstehenden Frauentags am Freitag betont. SPÖ-Chefin Rendi-Wagner warnte vor Rückschritten.

Die Errungenschaften der SPÖ in der Frauenpolitik müssten verteidigt werden, betonte SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner bei der Veranstaltung am Freitagabend in Ennsdorf (Bezirk Amstetten). Sie erinnerte daran, dass es sozialdemokratische Frauen waren, „die die Fristenregelung durchgesetzt haben, die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Familienrecht, das Gewaltschutzgesetz, und zahlreiche Verbesserungen für Frauen in der Arbeitswelt“.

„Wir haben für mehr Geld für Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen und vieles mehr gekämpft, weil es da viel mehr braucht. Und jetzt wurde das in den letzten fünfzehn Monaten noch einmal gekürzt. Die Herausforderung für uns ist hier gegenzuhalten", kritisierte Rendi-Wager die Bundesregierung, die die Mittel für Fraueneinrichtungen gekürzt habe. „Aber wir dürfen nie zulassen, dass die Errungenschaften für die Frauen als selbstverständlich angesehen werden. Denn wenn wir nicht darauf achten, sie nicht weiterentwickeln und nicht immer wieder darum kämpfen, können sie schnell wieder weg sein“, so die SPÖ-Chefin.

Schnabl kritisiert verstaubte Rollenbilder

SPÖ-Landesparteivorsitzender Franz Schnabl sprach sich bei der Veranstaltung gegen verstaubte Rollenbilder in der Gesellschaft aus. Die Sozialdemokratie sei bei der Gleichberechtigung Vorreiter, sagte er: „Es zeigt sich, dass wir als Sozialdemokraten Politik machen, die immer auch Frauenpolitik ist.“ Laut Statistik Austria liege der Unterschied zwischen den mittleren Bruttojahreseinkommen bei 38 Prozent, was auch im EU-Vergleich ein sehr schlechter Wert ist, heißt es von Seiten der SPÖ. „Um dem entgegenzuwirken, müssen wir neben den verstaubten Rollenbildern in der Gesellschaft auch verstaubte Arbeitsmodelle überdenken. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, die Digitalisierung der Arbeitswelt als Chance zu begreifen“, so Schnabl.

Rendi-Wagner, Schnabl und Schmidt

SPÖ Niederösterreich

Landesparteivorsitzender Franz Schnabl, Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner und Landesfrauenvorsitzende Elvira Schmidt

Die SPÖ Niederösterreich fordert außerdem den Ausbau einer kostenfreien ganztägigen Kinderbetreuung, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen zu erleichtern. „Denn nur wenn Frauen nicht in Teilzeitarbeit gedrängt werden, können wir auch Altersarmut verhindern. Und hier hat Politik die Verantwortung, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Familien die Wahlmöglichkeit haben", sagte die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Elvira Schmidt. „Schwarz-Blau macht eine starke Stimme für Frauen in Politik und Gesellschaft notwendiger denn je!“

Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, wird die SPÖ Niederösterreich im ganzen Land Aktionen und Informationsveranstaltungen abhalten, die den Zusammenhalt für Frauenrechte demonstrieren sollen. Die SPÖ NÖ Frauen wollen aufzeigen, welche Fortschritte bereits erzielt worden sind und wohin in Zukunft noch gesteuert werden muss, heißt es.