Joseph Brot: Gut Ding braucht Weile

Vor drei Jahren hat Josef Weghaupt, Eigentümer von Joseph Brot, die Brotmanufaktur in Burgschleinitz (Bezirk Horn) gegründet. Von dort werden alle fünf Filialen in Wien, viele Bioläden und Restaurants beliefert.

Ein Laib Joseph Brot kostet zwischen 5,00 und 8,50 Euro. Das ist nicht billig, aber wenn man den Bäckern in der Brotmanufaktur zuschaut, kann man den Preis besser nachvollziehen. Handarbeit und Zeit sind zwei wesentliche Zutaten für die Brote. Der Teig rastet zwei Tage lang, bevor er verarbeitet wird. Die einzelnen Stücke werden abgeschnitten und anschließend zu den Brotlaiben geformt. Dafür gibt es eine eigene Technik. „Der Teig wird nämlich gefaltet und sehr schonend behandelt“, erklärt Josef Weghaupt, der Gründer und Eigentümer von Joseph Brot.

12.04.19 Im Fokus Joseph Brot Burgschleinitz

ORF/ Schubert

Bevor die Brotlaibe gebacken werden, müssen sie zwei Tage rasten

Bevor die rohen Brotlaibe in den Ofen kommen, müssen sie erneut rasten. Anschließend werden sie zweimal gebacken, natürlich mit einer Pause dazwischen. „Durch dieses Doppelbacken erzeugen wir eine ganz andere Kruste und eine noch längere Verzehrfrische. Sehr viele Kunden kommen zu mir und sagen, dass das Brot wie früher schmeckt. Das ist ein großes Lob. Viele kommen auch und sagen, ich muss von deinem Brot nichts wegschmeißen. Ich kann es bis zur letzten Scheibe essen“, so Josef Weghaupt.

Backen im Waldviertel

2009 begann Josef Weghaupt in Vitis (Bezirk Waidhofen an der Thaya) zu backen. „Für mich war ganz klar: Wenn ich jemals vergrößere und die Chance habe, auf einer grünen Wiese zu bauen, dann bleibe ich sicherlich im Waldviertel. Wir sind dem Waldviertel verbunden“, so Weghaupt. „Hier inspirieren uns die Umgebung, die Wiesen, die Felder und die Wälder. Das steckt auch als Werte in unseren Produkten.“

12.04.19 Im Fokus Joseph Brot Burgschleinitz

ORF/ Schubert

Jedes Brot wird zweimal gebacken. Das Ergebnis seien laut dem Eigentümer eine besonders krosse Kruste und bessere Haltbarkeit

Er habe lange einen Standort gesucht und als Nachteil von bestehenden Gewerbeobjekten gesehen, dass man zwischen Autohäusern oder Schlossereien eingebettet sei, erklärt der Eigentümer von Joseph Brot. „Für mich und meine Kollegen ist es wichtig, die Natur zu erleben. Ich möchte nicht, dass neben mir ein Betonmischwerk steht. Ich möchte wirklich dieses Grundgefühl von der Natur um mich herum spüren“, sagt Weghaupt.

Expansion kein oberstes Ziel

In der Brotmanufaktur in Burgschleinitz arbeiten 52 Personen. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammen aus der Region, einige pendeln aus Wien ins Waldviertel und einige kommen aus den benachbarten Ländern wie Tschechien, Ungarn oder der Slowakei. Knapp zehn Jahre nach der Gründung seines Unternehmens betreibt Weghaupt fünf Filialen in Wien.

„Im Fokus“: Joseph Brot

Das Joseph Brot, das in Burgschleinitz gebacken wird, erfreut sich großer Beliebtheit, fünf Filialen versorgen Wien mit Brot aus dem Waldviertel.

Wohin es in den nächsten zehn Jahren gehen soll? „Es war ein steiniger, aber lohnender Weg bis hierher, aber ich glaube nicht, dass wir eine unendliche Expansionskurve haben. Ich bin mit fünf Filialen sehr glücklich. Die können wir so betreiben, dass wir unsere Philosophie nicht beiseite lassen, sondern so sind, wie wir immer waren. Ich hoffe, dass wir unsere Kunden auch in zehn Jahren noch mit unserer Qualität so begeistern können wie heute“, sagt Josef Weghaupt.

Claudia Schubert, noe.ORF.at

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