AGRANA wappnet sich gegen den Rübenrüssler

Der Rübenrüsselkäfer sorgte vergangenes Jahr für enorme Ernteeinbußen. Seit Anfang April werden in Niederösterreich wieder Rüben angebaut. Der Zuckerkonzern AGRANA setzt nun auf Pheromonfallen, um das Problem einzudämmen.

Seit etwa zwei Wochen werden in Niederösterreich wieder Zuckerrüben angebaut. Die Angst, dass der Rübenrüsselkäfer auch heuer wieder einen Teil der Ernte zunichtemachen könnte, ist unter den Bauern groß. Die großen Schäden, die der Rübenrüsselkäfer im Vorjahr angerichtet hatte, stecken als Schrecken noch im Nacken. In ganz Österreich wurde die Rübenanbaufläche von 40.000 auf 32.000 Hektar zurückgenommen. Wie sich die Lage entwickelt, kann man aktuell aber noch kaum einschätzen. „Wir haben Rückmeldungen, dass der Käfer wieder unterwegs ist“, teilte der Geschäftsführer des Rübenbauernverbandes, Markus Schöberl, erst unlängst mit.

Rübenrüsselkäfer

ORF

Der Rübenrüsselkäfer sorgte vergangenes Jahr für enorme Ernteeinbußen der Rübenbauern

Pheromonfallen und Fallrillen

Gerade jetzt ist eine wichtige Zeit, um festzustellen, ob sich der Rübenrüsselkäfer im vergangenen Jahr am Feld niederließ, sagt Herbert Eigner von der Landwirtschaftlichen Forschung beim Zuckerkonzern AGRANA. Der Schädling entwickelt sich nämlich im vorjährigen Rübenfeld. Mittels sogenannter Fallrillen im Feld wird deshalb das Vorkommen des Rüsselkäfers überprüft. Außerdem werden Pheromonfallen eingesetzt, um zu überprüfen ob und wie stark die Felder vom Schädling befallen sind.

Diese Pheromonfallen sind einfache Kübel, die mit einem Lockstoff ebenerdig eingegraben werden. Der Käfer fällt hinein, kommt nicht mehr heraus und wird dann vernichtet - geflämmt oder gequetscht. Weiß man, wie stark die Felder befallen sind, können dementsprechende Mittel zur Bekämpfung des Käfers eingesetzt werden, heißt es. Dafür gebe es auch biologische Mittel, sagt Eigner.

Rübenrüsselkäfer

ORF

Mit diesen Pheromonfallen will man künftig noch mehr über das Verhalten der Schädlinge herausfinden

170 Euro Anbauprämie für Rübenbauern

Ob der trockene Sommer im vergangenen Jahr auch heuer für ein vermehrtes Auftreten des Rübenrüsselkäfers sorgen wird, lässt sich noch nicht genau sagen. „Je später der Käfer auftritt desto besser sind die Bedingungen für die Rübe“, erklärt Eigner. „Die momentane kühle Witterung ist jedenfalls für die Rübe äußerst günstig.“

Um Bauern zum weiteren Anbau von Rüben zu motivieren, unterstützt die AGRANA die Landwirte heuer zusätzlich mit einer Rübenanbauprämie von 170 Euro pro Hektar. Diese 170 Euro würden im Wesentlichen die Saatgutkosten decken, sagt Markus Schöberl, Geschäftsführer des Rübenbauernverbandes. Versichere man sich zusätzlich bei der Hagelversicherung, sei man wirtschaftlich betrachtet eigentlich abgesichert, so der Bauernvertreter.