Niederösterreich bei Glyphosat-Verzicht an Spitze

Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Immer mehr Gemeinden verzichten daher auf Glyphosat. Niederösterreich ist im Bundesländervergleich Spitzenreiter.

Bereits jede dritte Gemeinde in Österreich - 701 von 2.095 - verzichtet bei der Pflege öffentlicher Flächen auf den Einsatz von Glyphosat. Spitzenreiter sind laut einem am Donnerstag veröffentlichten Ranking der Umweltschutzorganisation Greenpeace Niederösterreich, Kärnten und Vorarlberg. Insgesamt ortete die NGO große Unterschiede bei der Verwendung des umstrittenen Unkrautvernichters.

347 von 573 Gemeinden in NÖ verzichten darauf

Mit 61 Prozent pflegen in Niederösterreich die meisten Gemeinden ihre Spielplätze, Parks und Straßen ganz ohne Glyphosat, ermittelte Greenpeace. „Von 573 Gemeinden verzichten bereits 347 im eigenen Wirkungsbereich auf Glyphosat“, heißt es in dem Bericht von Greenpeace, und weiter: „Maßgeblich mitverantwortlich für diesen Erfolg ist die Initiative ‚Natur im Garten‘. Die in Niederösterreich gestartete Initiative zeichnet Gemeinden aus, die sich zu einer ökologischen Pflege der Grünflächen bekennen.“

Auf Platz zwei landeten ex aequo Kärnten und Vorarlberg mit jeweils 36 Prozent glyphosatfreier Gemeinden. Im Mittelfeld befanden sich Salzburg (29 Prozent), das Burgenland (27 Prozent) und Oberösterreich (22 Prozent). Die beiden letzten Plätze belegten die Steiermark (18 Prozent) und Tirol (14 Prozent). Österreichweit verzichteten laut Greenpeace-Ranking insgesamt 33 Prozent aller Gemeinden auf das Pflanzengift. Die Bundeshauptstadt Wien wurde im Ranking nicht berücksichtigt, da sie als einzelne Gemeinde nicht mit den anderen Bundesländern vergleichbar sei, hieß es.

Glyphosatverbot Greenpeace

Greenpeace

Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“

Glyphosat gilt laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beim Menschen als „wahrscheinlich krebserregend“. Trotzdem ist das Pflanzengift derzeit EU-weit bis 2022 zugelassen.

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