China-Reise: Treffen mit Alibaba-Chef

Bei der China-Reise einer Delegation aus Niederösterreich ist am Donnerstag die Zusammenarbeit mit der Partnerprovinz Zheijang verlängert worden. Zudem kam es zum Treffen mit dem Chef des Onlineriesen Alibaba, Jack Ma.

Ein Firmenwert von ca. 500 Milliarden Dollar macht die Handelsplattform Alibaba zu einem der wertvollsten Unternehmen weltweit mit Millionen Kunden und Gründer Jack Ma zu einem der reichsten Männer der Welt. Ma führte am Freitag Bundeskanzler Sebastian Kurz und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) durch die Zentrale. Dem ORF Niederösterreich beantwortete er anschließend in einem seiner seltenen Interviews die Frage, welche Chancen kleine Länder wie Österreich auf dem Weltmarkt überhaupt haben.

Alibaba-Chef Ma: „Klein ist kraftvoll“

„Ich denke, klein ist kraftvoll und klein ist attraktiv in dieser digitalen Welt“, sagt Ma im Gespräch mit ORF-NÖ-Chefredakteur Robert Ziegler. „Das Internet ist eine stark wachsende Technologie. Vor 20 Jahren war ich - Jack Ma - niemand. Ich habe die Technologie verwendet, um zu verkaufen und zu kaufen. Jetzt wissen wir, dass wir damit kleinen Unternehmen helfen können. Kleine Länder wie Österreich haben fantastische Produkte wie traditionelles Handwerk in hoher Qualität. Ich denke, das ist es, was China braucht, was Südostasien braucht. Wir müssen überlegen, wie wir helfen können, dass die Unternehmen nicht warten müssen, bis der Kunde kommt, sondern einfach an diese Länder verkaufen können. Da kann Technologie helfen.“

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Alibaba-Chef Jack Ma

privat

Jack Ma gab dem ORF Niederösterreich eines seiner seltenen Interviews

Die österreichische Politik sieht Europa gefordert. „Ich glaube, wir sollten mutig sein, wir sollten optimistisch sein, aber wir sollten auch den Blick darauf richten, was wir tun können um innovativer und wettbewerbsfähiger zu werden“, sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz. „Denn sonst werden uns Länder wie China in so einer Geschwindigkeit abhängen, dass wir uns das jetzt noch gar nicht vorstellen können.“

„Es war unglaublich beeindruckend“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nach dem Treffen mit alibaba-Chef Jack Ma. „Er sieht die Zukunft in der Digitalisierung und im e-commerce, dass gerade alle von der Digitalisierung profitieren können. Denn die Digitalisierung kommt, ob wir sie wollen oder nicht. Wir müssen sie nur nutzen. Und er zeigt, wie es geht, dass letztendlich alle davon profitieren.“

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Alibaba-Chef Jack Ma

APA/Bundeskanzleramt/Dragan Tatic

Bundeskanzler Sebastian Kurz, Alibaba-Chef Jack Ma und Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (v.l.)

Deutlich offiziöser ist das Zusammentreffen mit der chinesischen Politik. Mit dem Gouverneur der Provinz Zhejiang, Juen Tschatschun, vereinbart Niederösterreich eine verstärkte Zusammenarbeit, u.a. in den Bereichen Umwelttechnik und Bildung, wie etwa beim Austausch von Studenten. „Wir heben diese Partnerschaft zwischen Zhejiang und Niederösterreich auf eine neue Ebene, weil wir diese Partnerschaft um wichtige Bereiche wie Technologie, Forschung und höhere Bildung erweitern. Warum - weil wir ganz genau wissen, dass wir vor ganz großen Herausforderungen stehen und diese nur gemeinsam managen können.“

„Ich bin froh, dass es einen guten Austausch, einen guten Kontakt zwischen China und Österreich gibt, aber ich bin auch froh über regionale Zusammenarbeit“, sagt Bundeskanzler Kurz. „Insbesondere die Partnerschaft, die es zwischen Niederösterreich und der Provinz hier gibt, ist eine Chance für die beiden Regionen. Die Partnerschaft ist eine Chance für Niederösterreich, was den wirtschaftlichen Austausch betrifft, aber auch was die Zusammenarbeit im Bereich der Innovation, der Kultur und darüber hinaus betrifft.“

Bereits am Mittwoch wurde in Sachen Zusammenarbeit in Shanghai ein Schritt gesetzt. Der Rektor der Donauuniversität Krems, Friedrich Faulhammer, vereinbarte eine Zusammenarbeit mit der örtlichen Universität.

Robert Ziegler, noe.ORF.at

Links: