55 Mio. Euro für neuen Campus St. Pölten

Die Fachhochschule (FH) St. Pölten wird bis 2021 zum Campus St. Pölten erweitert. Die Kosten betragen knapp 55 Mio. Euro. „Die Fachhochschule wird sich baulich verdoppeln“, so Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ).

Der Zubau wird direkt an das seit 2007 bestehende Gebäude angedockt. „Beides wird zu einer großen Einheit werden“, so FH-Geschäftsführer Gernot Kohl. Mit dem Bestandsgebäude und dem rund 14.600 Quadratmeter großen Zubau stehen künftig 33.000 Quadratmeter zur Verfügung. Stadler bezeichnete den Zeitplan als „ambitioniert“: Heuer im Mai sollen die ersten Arbeiten starten, im September 2021 soll der Zubau in Betrieb gehen.

Erweiterungsbau der Fachhochschule Sankt Pölten

Visualisierung Expressiv/NMPB Architekten

Die Hauptansicht des neuen Campus St. Pölten

Den Zuschlag für den FH-Ausbau erhält die Bietergemeinschaft Caverion, bestehend aus der Caverion Österreich GmbH und dem Bauunternehmen Granit Gesellschaft m.b.H.. Der entsprechende Beschluss fiel in der Gemeinderatssitzung am Montagabend.

Das Ziel ist ein „lebendiger Campus“

„Der Campus wird vieles unter einem Dach vereinen“, sagte Kohl. Untergebracht werden neben der FH die Forschungstochter und -zentren, die Bertha-von-Suttner-Privatuniversität, die Hochschulen-Holding und Start-ups. „Wir wollen einen lebendigen Campus“, betonte Kohl. Eine Aula und öffentliche Flächen sollen Platz für Aufenthalt und Kommunikation bieten. Die Mensa bildet künftig das Bindeglied zwischen Bestandsgebäude und Zubau. Geplant sind im Zuge der Arbeiten unter anderem eine neue Bibliothek, neue Seminarräume, ein Future Lab mit Showroom und ein Lerncafe für Studierende.

Bibliothek an der Fachhochschule Sankt Pölten

Visualisierung Expressiv/NMPB Architekten

Die neue Bibliothek im Campus St. Pölten

Erweiterung sämtlicher Studiengänge geplant

Die FH hat derzeit rund 3.200 Studierende und beschäftigt 350 hauptberufliche Mitarbeiter sowie knapp 800 nebenberufliche Lektoren. Gemeinsam mit der Bertha-von-Suttner-Privatuniversität werde man in einigen Jahren die Grenze von 4.000 Studierenden am Campus erreichen. Ziel sei es, künftig noch den einen oder anderen Studiengang dazuzubekommen, sagte Bürgermeister Stadler. Bereits fix ist die Aufstockung der Plätze für Physiotherapie sowie für Gesundheits- und Krankenpflege. Der erste englischsprachige Studiengang an der FH („Angewandte Forschung in der Informatik“) ist derzeit in Akkreditierung, zudem beteilige sich die FH an der Ausschreibung für neue Studienplätze mit Start Wintersemester 2020, informierte Kohl.

Ein neuer Stadtteil soll entstehen

Die Fachhochschule sei ein „Vorzeigeprojekt“ im nördlichen Bereich der Innenstadt, so Stadler. Galt das ehemalige Glanzstoff-Gelände in der Nähe früher als „Stiefkind“, so seien nun neben dem Universitätsklinikum auch die FH und die Arbeiterkammer in der Umgebung angesiedelt. Man wolle diesen Stadtteil als Wohnviertel und Bereich für Institutionen und den Gesundheitsbereich noch besser etablieren. Durch die Nähe zu den Seen und den Naherholungsbereichen hole der Norden als Wohnviertel auf. Mit der „Glanzstadt“ werde ein komplett neuer Stadtteil entstehen, kündigte der Bürgermeister an.

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