Laut Studie hohe Zufriedenheit bei Lehrlingen

Laut einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftskammer Niederösterreich sind 96 Prozent der Lehrlinge mit dem Lehrberuf sehr zufrieden. Ein Pilotprojekt soll nun noch mehr Jugendliche vom Lehrberuf überzeugen.

Ebenso hoch ist die Zufriedenheit bei den Lehrlingen mit den jeweiligen Ausbildungsbetrieben. Durch verschiedene Initiativen habe man es über die Jahre hinweg geschafft, den Lehrberuf für die Jugendlichen wieder attraktiv zu machen, betonte Sonja Zwazl (ÖVP), Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, bei einem Hintergrundgespräch in St. Pölten am Dienstag. Insgesamt gibt es derzeit in Niederösterreich 16.154 Lehrlinge. Das sind rund 330 Jugendliche mehr als im Vorjahr. Mit diesem Plus liege Niederösterreich verglichen zu den anderen Bundesländern an der Spitze.

Sonja Zwazl Wirtschaftskammer Niederösterreich

Josef Bollwein

Sonja Zwazl, die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, will den Lehrberuf für Jugendliche attraktiver machen

So hat sich auch die Anzahl der Maturantinnen und Maturanten, die sich für die „Lehre nach der Matura“ entschieden haben, seit 2015 um insgesamt zehn Prozent erhöht. Aktuell gesehen sind es 218 Maturantinnen und Maturanten, die sich danach für einen Lehrberuf entschieden haben. Außerdem habe man seit dem Jahr 2009 insgesamt 6.000 Personen nachhaltig in Lehrstellen untergebracht, die aus unterschiedlichen Gründen keine betriebliche Lehrstelle finden konnten, so Zwazl.

„Virtuelle Betriebsbesichtigungen“ als Lösung

Um künftig noch mehr Jugendliche vom Lehrberuf zu überzeugen, wird ab Mai ein neues Pilotprojekt mit dem Titel „virtuelle Betriebsbesichtigungen“ gestartet. Dabei werden von potenziellen Ausbildungsbetrieben Videos und auch eigene Lernunterlagen erstellt, welche anschließend in den Schulklassen durch Firmenvertreter persönlich präsentiert werden sollen. Dieses Projekt soll vor allem als Lösung für diejenigen Schulen dienen, die oft aus Zeit- und Kostengründen von einem Betriebsbesuch absehen. Außerdem würden auch oft die hohen Sicherheits- und Hygienevorschriften in den Betrieben dazu führen, dass Besuche von ausstehenden Personen nicht möglich sind.

Die „virtuellen Betriebsbesichtigungen“ soll vor allem bei den Schülerinnen und Schülern der dritten Schulstufe in der Mittelschule wie auch in der AHS umgesetzt werden. Bei der aktuellen Umfrage haben 42,9 Prozent der Lehrlinge angegeben, sich erst nach dem 14. Lebensjahr mit der Wahl der Lehre zu beschäftigen. Dieser Zeitpunkt ist laut Zwazl viel zu spät: „Die Weichen sind in diesem Alter meistens schon gestellt. Oft ist nur ein rasanter Umstieg, der unangenehm ist, möglich. Darum ist es umso wichtiger, dass man den Kindern möglichst früh einen Einblick in das Berufsleben gibt.“

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