Donau-Fäkalien: Kontrollen zeigen erste Wirkung

Wegen der Aufregung um die illegale Entsorgung von Fäkalien der Schiffstoiletten in der Donau gibt es seit März ein engmaschiges Kontrollnetz. Die Wasserqualität wird geprüft, bis jetzt ohne größere Beanstandungen.

140 Proben wurden bisher aus dem Donauwasser entnommen und auf mikrobiologische Fäkalbelastungen untersucht. Die ersten Ergebnisse zeigten durchwegs gute Werte, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Mittwoch gegenüber noe.ORF.at: „Ich bin mir sicher, dass wir mit diesem dichten Mess- und Kontrollnetz die schwarzen Schafe erwischen werden. Wir sehen jetzt schon, dass die Wasserqualität heuer extrem gut ist. Sollten sich Verschlechterungen ergeben, können wir sofort eingreifen.“

Pernkopf bei Wasserprobenentnahme Krems

NLK Filzwieser

Vera Hofbauer, Abteilungsleiterin Schifffahrt des Verkehrsministeriums, und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf bei einer Probenentnahme

94 Prozent der Messungen lagen auf einer fünfstufigen Skala im Bereich der Stufe eins (geringe Belastung) und zwei (mittlere Belastung). Das Untersuchungsprogramm ist für ein Jahr angesetzt. Andreas Farnleitner von der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems: „Es werden bis zu elf Donauquerprofile untersucht - von der oberösterreichischen-niederösterreichischen Landesgrenze bis zur Staatsgrenze in die Slowakei.“ Messstellen befinden sich unter anderem bei Melk, Dürnstein und Krems.

900 Wasserproben werden untersucht

Zusätzlich finden kontinuierliche, automatische Probenentnahmen an ausgewählten Stellen statt. Insgesamt werden bis Februar 2020 rund 900 Wasserproben durch die Gewässeraufsicht des Landes mit Unterstützung durch die Schifffahrtsaufsicht entnommen und auf Fäkalbakterien untersucht.

Nach der Diskussion um die illegale Entsorgung von Fäkalien der Schiffstoiletten in der Donau verpflichteten sich die Reedereien Anfang April in einer freiwilligen Erklärung dazu, einen Nachweis über die fachgerechte Entsorgung von Abwasser und Abfall zu führen. Sie müssen entweder eine Bordkläranlage oder einen Sammeltank haben.

Staatsanwaltschaft stellte Ermittlungen ein

Die Staatsanwaltschaft Krems hatte im Frühjahr die Ermittlungen gegen unbekannte Täter nach den mutmaßlichen Verunreinigungen durch Fäkalien in der Donau im Bereich der Wachau eingestellt. Der Verdacht habe sich nach Überprüfungen nicht erhärtet, hieß es damals. Die Anzeigen waren im Februar eingegangen. Ermittelt wurde wegen vorsätzlicher Beeinträchtigung der Umwelt.

Petra Ottitsch, noe.ORF.at

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