Kosmetik aus Wildkräutern

Das frühlingshafte Wetter lässt die ersten Gänseblümchen, Veilchen und Primeln sprießen, und das freut jene ganz besonders, die gerne selbst Kosmetik aus Wildkräutern herstellen. Die Weinviertler Kräuterakademie bietet eigene Kurse dafür an.

Wer die Blüten selbst sammelt, sollte eine Wiese suchen, die weder gedüngt noch gespritzt wird. Gesammelt werden die Blütenköpfe ohne Stängel, sobald der erste Tau am Vormittag getrocknet ist, sagt Helga Eisenhut, Leiterin von Naturkosmetikkursen. Gänseblümchen stärken die Haut, und helfen bei Ausschlägen und Unreinheiten.

Gänseblümchen

ORF/Ossi Denkmayr

Sie können beispielsweise zu einer Tinktur weiterverarbeitet werden. Dazu werden die Blüten in 40-prozentigem Alkohol eingelegt. Sechs bis acht Wochen müssen sie dann an einem kühlen und dunklen Ort lagern, dann haben sie ihre Wirkstoffe abgegeben. Aber auch andere Pflanzen eignen sich für eine Tinktur, so Helga Eisenhut, beispielsweise Veilchen, die schon zu Maria Theresias Zeiten für Kosmetikprodukte verwendet wurden.

Eine Pflegelotion aus Gänseblümchen

Die Tinktur ist einer der Bestandteile einer Pflegelotion. Zunächst muss die gesamte Gerätschaft mit Alkohol desinfiziert werden. Dann wird ein Emulgator in einem Schraubglas geschmolzen, ohne ihn würden die Pflanzenöle auf dem Melissenwasser obenauf schwimmen. Sind die Bestandteile erwärmt, müssen sie kräftig geschüttelt werden, jetzt verbindet der Emulgator Öl und Wasser dauerhaft.

Sendungshinweis:
„Nö heute“, 21.3.2014

Dann geht es ans Konservieren. Dazu wird die alkoholische Gänseblümchentinktur verwendet, aber auch ätherische Öle konservieren, erklärt Eisenhut. Dann kann die Gänseblümchenlotion abgefüllt werden. Sie kann sowohl zum Reinigen als auch zur Pflege der Gesichtshaut verwendet werden.

Birkenblätter

ORF/Ossi Denkmayr

Birkentonic zur Gesichtsreinigung

Ebenfalls zur Gesichtsreinigung eignet sich ein Birkentonic. Dazu wird ein starker Tee aus Birkenblättern gebrüht, mit Essig vermischt und abgefüllt. Birkenblätter fördern die Durchblutung der Haut und verengen die Poren. Es sollte mit einem Wattepad auf die Haut aufgetragen werden, empfiehlt die Kräuterexpertin. Alle selbst hergestellten Produkte sollten kühl aufbewahrt und binnen weniger Wochen verbraucht werden.

Lotion mit Gänseblümchen (ca. 200g)

Zutaten:

  • 35 g Gänseblümchenöl/Ölmischung aus Jojoba-, Mandel- und Johanniskrautöl
  • 20 g Lamecreme (Emulgator)
  • 140 g Melissenhydrolat (auch Rosenwasser oder Lavendelhydrolat möglich)
  • 10 g Gänseblümchentinktur
  • 50 Tropfen ätherische Öle (Lavendel, Zitrone)

Zubereitung:
Alle Utensilien gut reinigen und mit hochprozentigem Alkohol besprühen. Lamecreme mit den Ölen in ein Schraubglas geben und im Wasserbad schmelzen lassen, Melissenhydrolat dazugeben, Masse erwärmen lassen, Glas mit Deckel zuschrauben, mit Tuch umwickeln und fest schütteln, bis die Masse Handwärme hat. Dann Tinktur und ätherische Öle zufügen und nochmals gut schütteln. Abfüllen, beschriften und vor Licht und Wärme geschützt lagern. Lotion ist drei bis vier Wochen haltbar.
Rezept von Helga Eisenhut.