Pitten: Neuer Verdachtsfall von Kindesmissbrauch aufgetaucht

Die Volkshilfe Wien hat einen Erzieher, der im Verdacht steht, Buben im Kinderwohnheim in Pitten (Bezirk Neunkirchen) missbraucht zu haben, einvernehmlich gekündigt und ihm auch eine Abfertigung gezahlt, berichtete die ZIB am Donnerstag.

In den Jahren zwischen 1987 und 1999 soll ein Erzieher zumindest drei Bubenm im Volkshilfeheim Pitten sexuell missbraucht haben. Der Erzieher erhielt daraufhin eine Stelle in einem anderen Heim, hieß es in der ZIB.

Fall flog im Jahr 2010 auf

Aufgeflogen ist das Ganze Mitte 2010, als zwei kleine Buben bei eindeutigen sexuellen Handlungen erwischt wurden. Daraufhin trennte sich die Volkshilfe Wien von dem Erzieher - einvernehmlich und inklusive Abfertigung für 19 Dienstjahre.

Volkshilfe: „Haben gut reagiert und entschieden“

Walter Kiss, der Geschäftsführer der Volkshilfe Wien, sagte in der ZIB: „Wir haben das Dienstverhältnis aufgelöst und Sorge getragen, dass es keinen Kontakt mehr mit unseren Kindern gibt. Ich glaube, dass wir gut reagiert und entschieden haben.“ Mehr dazu in Missbrauch: Volkshilfe unter Beschuss.

Staatsanwaltschaft ermittelt seit einem halben Jahr

Die Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt stellte die Ermittlungen 2010 wegen Verjährung zunächst ein. Seit sechs Monaten aber ermittelt die Staatsanwaltschaft wieder: Es soll ein Teilgeständnis vorliegen.

Die beiden Buben, die noch im Kinderwohnheim Pitten leben, wurden kontradiktorisch einvernommen. Ein Gutachten über bleibende psychische Schäden von Missbrauchsopfern aus den 1990er Jahre ist noch ausständig.

Zuerst noch weitergearbeitet, dann erst gekündigt

Recherchen der ZIB zeigten: Der verdächtige Erzieher - für ihn gilt die Unschuldsvermutung - konnte kurz nach der einvernehmlichen Trennung von Pitten in einem Kinderheim gleich in der Nähe weiterarbeiten. Als dort das Landeskriminalamt zu ermitteln begann, trennte man sich sofort von ihm, wird betont.