Allentsteig: Angst um Jobs

In der Region rund um den Truppenübungsplatz Allentsteig fürchtet man um Jobs. Die Verwaltung der Heeresforste könnte den Bundesforsten überlassen werden. In der Region fürchtet man einen Abverkauf des Truppenübungsplatzes und wirtschaftliche Einschnitte.

Die Heeresforste verwalten das Gelände des Truppenübungsplatzes: 2.500 Hektar sind an Landwirte verpachtet. Bei einer möglichen Übernahme durch die Bundesforste oder der Gründung einer Ges.m.b.H. befürchten die Landwirte eine Kündigung ihrer Pachtverträge. „Dann wären diese 155 Betriebe betroffen und würden mit mehr als der Hälfte ihrer gesamt bewirtschafteten Fläche beschnitten werden und hätten somit ein massives Problem“, sagt Dietmar Hipp, Obmann der Bezirksbauernkammer Zwettl.

Kommandant sieht Überlegungen kritisch

Auch der Kommandant des Truppenübungsplatzes sieht die Verwaltung durch die Bundesforste kritisch. „Es würde sich auch eine intensive zivile Nutzung auf die militärischen Trainingsmöglichkeiten auswirken“, sagt Josef Fritz, Kommandant in Allentsteig.

Truppenübungsplatz Allentsteig

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Truppenübungsplatz Allentsteig

Eine Auslagerung der Verwaltung der Heeresforste wurde bereits einmal vom Nationalrat abgelehnt, sagt der Nationalratsabgeordnete Günter Stummvoll (ÖVP). „Ein halbes Jahr später haben wir erfahren, dass der Herr Minister Darabos die Weisung gegeben hat, diese Verlagerung neuerlich zu überprüfen.“ Mit der Verlagerung der Verwaltung der Heeresforste befürchte man einen langsamen Abverkauf des Truppenübungsplatzes und damit der Region.

Ministerium: „Prüfen Verbesserunsmöglichkeiten“

Das Verteidigungsministerium weist diesen Vorwurf zurück. Derzeit werden vom Ministerium unter Einbindung aller Beteiligten, Verbesserungsmöglichkeiten in den Abläufen geprüft, heißt es. Die in Auftrag gegebenen Gutachten sollen die Wirtschaftlichkeit der Heeresforste prüfen und etwa mit der privaten Forstverwaltung vergleichen. In den nächsten zwei Wochen sollen die Gutachten fertig sein.