Fracking: „Keine Gefahr für Grundwasser“

An der Montanuniversität Leoben wird eine neue, laut Angaben der Uni umweltfreundliche Methode des umstrittenen Frackings entwickelt. Eine Gefahr für das Grundwasser sei ausgeschlossen, sagt der damit beschäftigte Wissenschaftler.

Im Weinviertel wird ein derart großes Gasvorkommen vermutet, dass der bundesweite Bedarf für 30 Jahre gedeckt werden könnte. Seit die OMV ankündigte, deswegen im Weinviertel Probebohrungen nach Schiefergas mit der Methode des Fracking durchzuführen, wird darüber viel diskutiert.

Herbert Hofstätter sitzt an einem Schreibtisch

ORF

Herbert Hofstätter

Von hochgiftigen Chemikalien und austretender Radioaktivität ist die Rede - mehr dazu in Schiefergas: Bürger machen mobil. Der Landtag hat die Forderung nach einem verpflichtenden Umweltverträglichkeitsverfahren beschlossen. Zuletzt sorgte die Nachricht, dass Elemente des Fracking bereits seit 60 Jahren verwendet werden, die Diskussion neu entflammt - mehr dazu in „Fracking bereits seit 60 Jahren“.

Herbert Hofstätter, Professor an der Montanuniversität Leoben, kann das nicht nachvollziehen. „Wenn wir nicht im Vorfeld die Bevölkerung ordentlich und transparent informieren, entstehen Ängste. Diese Befürchtung, dass die Frack-Materialien ins Grundwasser eindringen, ist nicht gegeben. Da ist ausreichend Abdichtung geschaffen, durch die Rohre, die eingebracht werden“, sagt Hofstätter.

„Vom Ausland abhängig zu sein, ist hohes Risiko“

Die Gefährlichkeit des Frackings werde übertrieben, sagt Hofstätter. Er arbeitet an einer neuen Methode des Frackings, die unbedenklich für die Umwelt sein soll: „Unsere Technologie ist unabhängig von Additiven. Wir verwenden etwas, das hundertprozentig umweltverträglich ist und selbst wenn dieses Produkt ins Grundwasser kommen würde, würde es noch immer keinen Schaden anrichten." Hofstätter erwartet, dass diese Methode in zwei Jahren anwendungsreif sein wird.

Hofstätter jedenfalls ist ein Befürworter der neuen Gasgewinnungsmethoden: „Hätten wir nicht die heimische Gasförderung und die Gasspeicher, dann wäre es in den letzten Tagen kalt geworden und wir wären im Finsteren gesessen. Wir brauchen diesen Anteil an Inlandsförderung. Denn nur vom Ausland abhängig zu sein, ist ein hohes Risiko.“

Pattstellung bei Meinungen

Befürworter und Gegner der Schiefergasförderung im Weinviertel liegen annähernd gleichauf, berichtet „profil“ in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Laut einer vom Nachrichtenmagazin beim Meinungsforschungsinstitut Karmasin beauftragten Umfrage seien 36 Prozent der Österreicher dafür und 39 Prozent dagegen. 26 Prozent hätten sich zum Thema nicht äußern wollen.