Rechnungshof: Gutes Zeugnis für „Skylink“

Der Rechnungshof sieht seine Empfehlungen zum umstrittenen Bau des Terminals Check-in 3, vormals Skylink, am Flughafen Schwechat als größtenteils umgesetzt. Die Organisation und die Aufgabenerfüllung seien verbessert worden.

Der Rechnungshof gab im Zusammenhang mit dem Bau des neuen umstrittenen Flughafenterminals „Skylink“ 69 Empfehlungen ab. Darunter fallen etwa periodische Soll-Ist-Vergleiche bei Bauvorhaben oder die Wiedereinrichtung des Vieraugenprinzips. 65 dieser Empfehlungen hat der Flughafen Wien bisher umgesetzt oder deren Umsetzung zumindest zugesagt. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes zum Jahr 2012.

Rechnungshof: „Projektkosten mehr als verdoppelt“

Kritik übt der Rechnungshof hingegen an den Gesamtkosten des Projekts. Unter Einrechnung aller im Zusammenhang mit dem Skylink stehenden Investitionen hätten sich die Kosten von den ursprünglich geplanten 402 Millionen Euro auf 952 Millionen Euro mehr als verdoppelt, heißt es in dem Bericht. Das Projekt gerate daher laut Rechnungshof an die Grenzen der Wirtschaftlichkeit.

Eingangshalle Check-in 3 / Skylink

ORF / Gernot Rohrhofer

Flughafen Wien: Rechnungshof-Zahlen nicht aktuell

Die vom Rechnungshof in dem Bericht genannten Gesamtkosten von 952 Millionen Euro für den Bau des neuen Piers Skylink (Check-in 3) seien veraltet, schreibt der Flughafen Wien in einer Stellungnahme. Nach aktueller Rechnung lägen die Kosten unter 750 Mio. Euro, zuzüglich „Schnittstellenkosten“ von „knapp unter 100 Millionen Euro“. Die vom Rechnungshof genannten Gesamtkosten entsprächen dem Stand vom März 2010. Auch im Rechnungshof bestätigte man gegenüber der APA, dass für den heutigen Bericht auf frühere Zahlen zurückgegriffen worden sei. Da noch keine vollständige Abrechnung vorliege und noch Schadensersatzforderungen bestehen, könnten sich die Kosten „noch deutlich verringern, was zu einer weiteren Senkung der Gesamtkosten führen würde“, hofft der Flughafen Wien.

Der Rechnungshof erinnert daran, dass der Flughafen Wien bei den Verhandlungen über Ansprüche gegenüber Auftragnehmern rund 14,6 Mill. Euro an Einsparungen erzielt habe, darunter 11,1 Mio. Euro als Zahlung einer Versicherung und 3 Mio. Euro an Forderungsverzichten von Auftragnehmern sowie 0,5 Mio. Euro Forderungsverzicht der Gesamtprojektleitung. Die Verfolgung von Schadenersatzansprüchen gegenüber ausführenden Unternehmen sei noch nicht abgeschlossen.